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Mo, 20. April 2009, 08:34

Gesellschaft::Politik/Recht

GPLv3-Weckruf

Eine Migration der Lizenz zur GPLv3 würde nach Ansicht des Software Freedom Law Centers freie Projekte vor Patentbedrohungen schützen.

Das Software Freedom Law Center (SFLC) hat die aktuellen patentrechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Microsoft und Tom Tom zum Anlass genommen, auf die Notwendigkeit für freie Projekte zum schnellen Wechsel von der GPLv2 auf GPLv3 aufzufordern.

Zwar weiß auch das SFLC nicht, was die Einigung zwischen TomTom und Microsoft genau enthielt. Damit bleibt auch unklar, ob TomTom eine Verletzung der GPL begangen hat. In Frage käme Absatz 7 der GPLv2, doch eine der Schwächen der GPLv2 ist, dass dieser Absatz unklar formuliert ist und eine GPL-Verletzung ohne Kenntnis des Wortlauts der Vereinbarung nicht nachgewiesen werden kann.

Es herrscht laut dem SFLC Uneinigkeit darüber, ob Absatz 7 der GPLv2 überhaupt klar genug geschrieben ist, um eine Verletzung der Lizenz herauszufinden. Das SFLC selbst hält ihn für ausreichend und glaubt, dass Microsoft die Möglichkeit, den Absatz unterschiedlich zu interpretieren, ausnutzt, um kleinere Firmen wie TomTom oder Novell zu Patentabkommen zu bewegen. Dazu manipuliere Microsoft die Interpretation dergestalt, dass die Vertragspartner glauben, das Abkommen sei konform zur GPLv2.

Freie Projekte sollten laut SFLC jetzt die Umstellung von der GPLv2 auf die GPLv3 erwägen. Diese sei viel klarer formuliert und schütze daher die Entwickler besser vor Patentwillkür. Das Abkommen zwischen TomTom und Microsoft wäre mit ziemlicher Sicherheit nicht konform mit der GPLv3, wenn Code unter dieser Lizenz involviert wäre.

Was TomTom selbst betrifft, ist das Unternehmen für die SFLC kein Verbündeter. TomTom stehe nicht hinter freier Software, sondern benutze sie, wo es für das Unternehmen günstig sei, und gebe nur dort etwas zurück, wo es die Lizenz verlange. (ThomasS/hjb)

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