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Mi, 6. Mai 2009, 17:58

Software::Distributionen::Debian

Debian will zu Embedded GLIBC wechseln

Laut einer Ankündigung im Blog des Debian-Entwicklers und GLIBC-Maintainers Aurélien Jarno plant das Team, künftig die C-Library durch die »Embedded GLIBC« (EGLIBC) zu ersetzen.

Wie Aurélien Jarno in seinem Blogeintrag schreibt, seien die Pläne der Ersetzung der GLIBC in Debian bereits weit fortgeschritten. Entsprechende »Embedded GLIBC« (EGLIBC)-Pakete seien bereits auf dem Server abgelegt worden und warten nun in der NEW-Warteschlange, bevor sie in das offizielle Archiv des Projektes implementiert werden.

Jarno begründet den Entschluss, der GLIBC den Rücken zu kehren, mit diversen Vorteilen der EGLIBC. So sei eine bessere Unterstützung von eingebetteten Systemen, bessere Konfigurierbarkeit, die offene Entwicklung der Bibliothek und der stabile Zweig, in dem wichtige Fehler behoben werden, einige der Gründe zum Schwenk gewesen. Doch auch die teils sehr schwierige Kommunikation mit den Entwicklern der GLIBC trug zum Entschluss bei, EGLIBC einzusetzen. In der Vergangenheit fiel das Team durch teilweise rüde Kommunikation mit Anwendern negativ auf, die Probleme mit der GLIBC hatten und Fehler meldeten.

Bei der EGLIBC handelt es sich um eine zur GLIBC kompatible Bibliothek, die speziell für die Belange von Embedded-Geräten konzipiert wurde. Die Entwicklung der Bibliothek wird durch ein Konsortium von Unternehmen getragen, zu denen unter anderem Freescale, Mips, Montavista und Wind River gehören. Die Entwickler selbst, die nicht zwangsläufig Mitglieder des Konsortiums sein müssen, verstehen die Bibliothek nicht als Ersatz zur GLIBC, sondern als Ergänzung. Ferner empfehlen sie, alle Patches, die Server oder Workstations betreffen, direkt an die GLIBC-Entwickler zu senden.

Ob die Umstellung einer der wichtigsten Bibliotheken der Distribution tatsächlich durchgeführt wird, darf im Moment abgewartet werden. Gesetzt des Falles, dass Debian tatsächlich die GLIBC ohne eine Diskussion mit anderen Entwicklern komplett ersetzt, verspricht Jarno für die Anwender einen transparenten Übergang. Ob auch Ubuntu auf die neue Bibliothek aufsetzen wird, steht ebenfalls noch nicht fest.

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