Login
Newsletter
Werbung

Fr, 8. Mai 2009, 13:15

Unternehmen

SCO soll liquidiert werden

Die SCO-Gruppe und ihr Kampf gegen IBM könnten womöglich schon bald Geschichte sein, denn geht es nach dem Willen des Treuhänders, soll SCO womöglich komplett liquidiert werden.

Noch vor sechs Jahren zeigte sich die SCO-Gruppe siegessicher. Als das Unternehmen Anfang März 2003 das ungleich größere IBM wegen angeblicher Verletzungen der SCO-Technologie verklagte, wirbelte das Unternehmen eine nicht geringe Menge PR- und Medien-Staub auf. Was darauf folgte, war ein Streit, der kaum bizarrer ausfallen konnte. Kampfeslustig verklagte das Unternehmen gleich mehrere Hersteller und verhängte in Eigenregie Lizenzzahlungen für Linux. Bizarr auch deshalb, weil SCO während der ganzen Zeit keinen Beweis für seine Forderungen erbringen konnte und unter anderem eine angebliche Präsentation der Beweise zu einer Farce mutierte.

Über sechs Jahre später steuert das Unternehmen womöglich der Liquidierung entgegen. Aus dem einstigen Jäger wurde ein Gejagter. Unter anderem hatte im August 2007 ein Gericht in Utah Novell alle Rechte an Unix und UnixWare zugesprochen, wodurch alle Ansprüche von SCO nichtig wurden. Bald darauf hatte SCO den Bankrott erklärt und Novell temporär unter anderem die Möglichkeit genommen, die ausstehenden Zahlungen von SCO einzukassieren. Die Forderungen stehen allerdings immer noch im Raum. Ferner hat SCO Berufung gegen das Gerichtsurteil eingelegt, das Novell die Rechte an Unix zugesprochen hat.

Wie nun aus einem Schreiben an das Gericht zu entnehmen ist, hält die Treuhänderin Roberta A. DeAngelis die Zukunft von SCO mittlerweile für nicht mehr gewährleistet. Einem auf Groklaw veröffentlichten Papier ist unter anderem zu entnehmen, dass es für SCO keine »vernünftige Chance der Rehabilitation« mehr gebe. Laut DeAngelis verliere das Unternehmen weiterhin sehr schnell Geld und es gebe kaum eine Chance, dass SCO gegenüber den Gläubigern seine Ansprüche begleichen könne. Als eine logische Konsequenz sei nun nur noch die Liquidierung des Unternehmens anzusehen.

SCO sei laut einem Bericht der »Salt Lake Tribune« von dem neuerlichen Vorschlag überrascht gewesen. Wie der CEO des Unternehmens Darl McBride in einer Email verkündete, wolle die Führung gegen den Vorschlag opponieren und dem Gericht eine eigene Strategie des Fortbestands vorstellen. Eine Entscheidung über die Zukunft von SCO soll nun in einer Anhörung frühestens am 12. Juni fallen.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung