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Di, 26. Mai 2009, 08:39

Spanische Schul-PCs nun doch mit Linux?

Die Kritik an den Plänen der Regierung, Microsoft-Software in den Schulen landesweit einzuführen, zeigt offenbar Wirkung, die Regierung hat sich nun für ein vollständig freies System ausgesprochen.

Wie Anfang Mai bekannt wurde, plante die spanische Regierung, allen Schülern der staatlichen weiterführenden Schulen Touchscreen-Rechner mit Windows und MS Office zur Verfügung zu stellen. Dies wurde von Befürwortern freier Software, unter anderem Hispalinux, kritisiert. Während die Organisation keine grundsätzlichen Einwände gegen die Bereitstellung der Rechner hatte, sah sie es als skandalös an, dass die Regierung offenbar keine öffentliche Ausschreibung für das Projekt durchgeführt hat und sich auf proprietäre Software einlassen will.

Der Vorstoß der Regierung sei daher eine Verletzung der Ausschreibungs-Richtlinien. Außerdem seien freie Softwarealternativen für die Ausbildung vorhanden, die in Schulen der autonomen Regionen Extremadura und Andalusien sowie der Städte Madrid und Valencia bereits in der Praxis bewährt seien, teilweise bereits seit zehn Jahren.

Die Regierung will nun offenbar dem öffentlichen Protest nachgeben. Statt rein freier Software sollte aber nach den ersten Überlegungen eine Dual-Boot-Lösung mit Linux und Windows zum Einsatz kommen. Dieses Dual-Boot-System sollte aber nicht dem entsprechen, was man sich gemeinhin darunter vorstellt. Vielmehr sollte der Benutzer beim ersten Start ein System auswählen; dieses wird dann beibehalten, während das andere gelöscht wird.

Dies hätte aber keine Lizenzkosten gespart. Vielmehr hätte die Regierung sogar für Lizenzen zahlen müssen, die gar nicht genutzt werden. Dies wäre nach spanischem Recht illegal, wie Hispalinux feststellte. Nun scheint die Regierung nach einem Zeitungsbericht doch eine reine freie Softwarelösung ins Auge zu fassen. Das letzte Wort darüber ist aber wohl noch nicht gesprochen. Denn laut Linux Magazine wollen die Verantwortlichen auch Schulbücher auf die Geräte packen. Die Schulbuchverlage wollen jedoch ihr Millionengeschäft mit den Büchern sichern und bestehen in diesem Fall auf DRM-Maßnahmen. Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten.

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