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Do, 11. Juni 2009, 12:47

Unternehmen

Novell erwägt »Open-Source Apps Store«

Novell hat vor, das reichhaltige Angebot an Open-Source-Software für Linux Durchschnittsusern leichter zugänglich zu machen.

Ein »Open-Source Apps Store« könnte Anbietern nach Ansicht von Novell helfen, Kunden vom Wert des Linux-Umstiegs zu überzeugen, berichtet die britische PC Pro. Dabei will man offenbar auf der Netbook-Popularitätswelle reiten und die einfache Handhabung anderer App Stores nachahmen. Das Konzept soll offenbar mit der openSUSE Edition von Moblin Früchte tragen, könnte also schon im Herbst umgesetzt werden. »Das ist eine gute Idee und könnte sehr nützlich sein, um den Wettbewerb zu fördern. Der Knackpunkt wird wohl das Interface sein«, meint Eszter Morvay, Senior Research Analyst, European Personal Computing von IDC, gegenüber pressetext.

»Ich würde das, was bei Netbooks vorgeht, mit Smartphones vergleichen«, meint Holger Dyroff, Novell Vice President of Business Development. Es gäbe die Möglichkeit, ein grundlegendes Nutzererlebnis persönlich anzupassen. »Alles, was Endnutzer sehen werden, ist ein Open-Source-Application-Store mit One-Click-Downloads neuer Software«, sagt Dyroff. Hier eine wirklich angenehme Nutzererfahrung zu sichern, wäre nach Morvays Ansicht von größter Bedeutung. »Apples Erfolg liegt letztendlich am Interface und nicht an den Anwendungen«, meint die Analystin. Das iPhone könne eine sehr intuitive Bedienung beim Blättern im Angebot bieten. Für Novell werde eine Herausforderung schon allein darin liegen, dass Netbooks eine andere Bildschirmgröße haben, was das Nutzerinterface beeinflusst.

Dass Open-Source-Software mit einem Store Durchschnittsusern nähergebracht werden soll, ist ein interessanter Ansatz. Denn Normalverbraucher finden kaum ihren Weg auf Open-Source-Projektplattformen wie SourceForge, Codehaus oder auch Google Code. Allerdings ist die Frage, wie viele User wirklich von Novells Angebot Gebrauch machen werden. Zwar schreibt PC Pro, dass die Beliebtheit von Linux bei Netbooks im Steigen begriffen sei. Jedoch meint Morvay, dass das nicht stimme. »Läden können Linux-Geräte nicht verkaufen. Durchschnittsuser wollen es nicht, weil sie es nicht kennen«, so die Analystin. Ihren Beobachtungen nach sei der Marktanteil von Linux bei Netbooks im Sinken. Ob Novell hier zu einer Trendwende beitragen kann, bleibt abzuwarten.

»Im Gegensatz zu anderen Stores werden User für keine der Anwendungen zahlen müssen, was sehr attraktiv sein wird«, meint jedenfalls Dyroff. Damit könnte er durchaus Recht behalten. Denn dass besonders Gratis-Programme bei den Nutzern gut ankommen, ist vom iPhone bekannt. Jeremy Liew von der Venture-Capital-Firma Lightspeed Venture Partners hat im Mai festgehalten, dass nach Schätzungen aus der Industrie höchstens jeder fünfzehnte Download aus dem iPhone-App-Store eine kostenpflichtige Anwendung betrifft. Von der im April vollendeten ersten Milliarde Downloads dürften also nur zwischen 25 und 60 Mio. Bezahlanwendungen gewesen sein.

Novell hat seine openSUSE Edition von Moblin bereits Anfang Juni im Rahmen der Computex in Taipeh vorgestellt. Es war davon die Rede, dass bereits im Herbst 2009 Netbooks mit der Linux-Variante erscheinen werden. Dann könnte sich also weisen, wie genau Novells Open-Source-Store aussieht und wie es bei Anbietern und Anwendern ankommt. (pte)

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