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Di, 16. Juni 2009, 13:29

Unternehmen

SCO vermeldet einen neuen Investor

Durch eine Vorlage eines neuen Investors konnte der mittlerweile unter dem Gläubigerschutz stehende einstige »Linux-Jäger« vorerst die drohende Liquidierung der Firma abwenden.

Erneut nahm das Geschehen um den einstigen Linux-Jäger und potentiellen Liquidierungskandidaten eine unerwartete Wendung. Über sechs Jahre lang focht das Unternehmen einen verworrenen Kampf gegen Linux, sich darin angeblich befindendes geistiges Eigentum, diverse Firmen und die Gemeinschaft. Anfang Mai schien das ein Ende zu haben, als die Treuhänderin Roberta A. DeAngelis die Zukunft von SCO als nicht mehr gewährleistet sah und verkündete, dass es für SCO keine »vernünftige Chance der Rehabilitation« mehr gebe. Laut DeAngelis verlor das Unternehmen weiterhin sehr schnell Geld und es gab kaum eine Chance, dass SCO gegenüber den Gläubigern seine Ansprüche begleichen könne. Als eine logische Konsequenz sei nun nur noch die Liquidierung des Unternehmens anzusehen, sagte die Treuhänderin.

Nun konnte unmittelbar vor der entscheidenden Liquidationsverhandlung des Konkursgerichtes der Geschäftsführer von SCO, Darl McBride, einen Vertrag mit einem Investor vorweisen, wonach der Partner den weiteren Betrieb des Unternehmens sichern wolle. Laut einem Bericht der Salt Lake Tribune soll es sich bei dem Investor um die Gulf Capital Partners handeln, hinter der Steve Norris steht. Norris unterstützte bereits früher mit seiner Steve Norris Capital Partners (SNCP) und nicht näher genannten Geldgebern aus dem Nahen Osten mit einer stattlichen Finanzspritze von 100 Millionen US-Dollar das kränkelnde Unternehmen.

Wie Salt Lake Tribune weiter berichtet, handelte es sich bei der neuerlichen Aktion um eine mögliche Rettung in letzter Minute. Dem pflichtet auch Groklaw bei, das gleich mehrere Beobachter im Saal vorweisen konnte. Demnach sei der SCO-Geschäftsführer Darl McBride verspätet zu dem Konkursgerichtsverfahren erschienen und begründete die Verspätung mit einem gerade vor wenigen Minuten unterzeichneten Vertrag zwischen SCO und Gulf Capital Partners. Die Investoren wollen demnach SCO mit frischen Finanzmitteln versorgen und die Forderungen der Gläubiger erfüllen.

Der Richter zeigte sich laut Groklaw von dem neuerlichen Winkelzug überrascht und tadelte unter anderem das Verhalten von SCO, gerichtsrelevante Verträge erst in letzter Minute zu präsentieren. SCOs größter Gläubiger, Novell, und auch das in den Streit involvierte IBM, verlangten daraufhin einen Aufschub, um die neuen Papiere studieren zu können.

SCOs Schicksal wird sich nun womöglich am 27. Juli entscheiden. Die neue Verhandlung soll sich weiterhin mit der Zukunft von SCO befassen, denn auch ein neuer Investor rettet SCO nicht automatisch vor einer Liquidierung. Sollte sich die Zukunft des mittlerweile über eineinhalb Jahre unter dem Gläubigerschutz stehenden Unternehmens als nicht tragbar erweisen, kann das zuständige Konkursgericht der Liquidierung stattgeben. Bis dahin konnte SCO allerdings erneut einen Aufschub bewirken - eine Strategie, die oftmals schon bei SCO zu partiellen Erfolgen führte.

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Kommentare (Insgesamt: 35 || Alle anzeigen )
Re: Habe ich .... oder? (Bush, Do, 18. Juni 2009)
Re: Unglaublich (tzzzz, Mi, 17. Juni 2009)
Unglaublich (kiwi, Mi, 17. Juni 2009)
Habe ich .... oder? (Sadam, Mi, 17. Juni 2009)
ehrm... (ehrm, Di, 16. Juni 2009)
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