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Do, 25. Juni 2009, 09:34

Software::Kernel

Linux-Kernel 2.6.31 tritt in die Testphase ein

Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 2.6.31-rc1 freigegeben, die den CUSE-Treiber und die Grafikspeicherverwaltung TTM bringt.

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Linux Foundation

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Der Testpatch ist etwas kleiner als die letzten beiden, aber immer noch so groß wie der für Linux 2.6.28. Wie Torvalds anmerkt, sind 70% der Änderungen dem Bereich der Treiber zuzurechnen. Die neuen experimentellen Treiber im Verzeichnis »staging« hatten daran wiederum einen großen Anteil (40% der gesamten Änderungen), allerdings scheint das Entwicklungsmodell zu Erfolgen zu führen, denn der Gesamtumfang der Treiber in »staging« ging zurück.

Auch generell zeigt sich Torvalds mit der Entwicklung sehr zufrieden. Die Entwickler hätten sauber gearbeitet und es ihm leichter gemacht als je zuvor, die Änderungen zu integrieren.

Eine Änderung in Linux 2.6.31-rc1 ist, dass ein Lesen von /dev/zero nun durch ein Signal unterbrochen werden kann. Ob dies Auswirkungen auf Anwendungen haben wird, bleibt abzuwarten, da in der Regel eine Laufzeitbibliothek wie glibc solche Dinge behandelt.

Die x86-Architektur kann nun physische Adressen mit 46 Bit handhaben, womit der adressierbare Speicher auf 64 TB steigt. Die Unterstützung für Dom0 für Xen bleibt weiter außen vor, allerdings wurden einige Features aufgenommen, die für die spätere Integration von Xen benötigt werden.

Das noch junge ftrace-Framework wurde um einen Funktions-Profiler, neue Tracepoints, Dokumentation und andere Verbesserungen erweitert. Eine neue Funktionalität ist die »Storage Topology«, die darüber Auskunft gibt, wie die Speichergeräte strukturiert sind. Ebenfalls aufgenommen wurden die Performance-Zähler, ein neues API für die Performance-Register, die in einigen CPUs vorhanden sind.

Analog zu Filesystems in User Space (FUSE) gibt es nun Character Devices in Userspace (CUSE). Motiviert wurde dieser Treiber unter anderem von Entwicklern, die die für das Open Sound System (OSS) spezifischen Geräte ohne weitere Kernel-Unterstützung ansteuern wollen.

Unter den vielen weiteren Änderungen befindet sich auch eine passive Betriebssystem-Erkennung im Netfilter-Code. Die Einstellung des Grafikmodus ist nun auch für Radeon-Chips der Familien R1xx bis R5xx möglich. Eine weitere wichtige Änderung für den Grafikbereich ist die Aufnahme der Grafikspeicherverwaltung TTM. Intel favorisiert allerdings den selbst entwickelten Speichermanager GEM, es sieht aber danach aus, als würde das API von TTM so erweitert, dass auch Intel damit zufrieden sein wird.

Zahlreiche weitere Neuerungen kamen hinzu, so die Unterstützung für NFS v4.1 (vorerst nur als Client), die gcov-Profiling-Infrastruktur, mit der die Testabdeckung von Code ermittelt werden kann, ein API für Pulse-Per-Second-Geräte, Auskunft über Soft-Interrupts via /proc/softirqs und /proc/stat, Geschwindigkeitsverbesserungen und zahlreiche neue Treiber.

Vor der Freigabe von Linux 2.6.31 wird voraussichtlich noch die Portierung auf die neue Architektur S+Core hinzugefügt, womit die Zahl der unterstützten Architekturen (einschließlich m68knommu und User Mode Linux) auf 22 steigen wird.

Kernel, Patch- und Änderungslog-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

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