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Di, 4. August 2009, 13:39

Software::Desktop::KDE

KDE als Default in OpenSuse gefordert

Binnen nicht einmal einer Woche erklomm der Vorschlag, KDE wieder als Default-Umgebung in OpenSuse zu installieren, die Spitze der am meisten gewünschten Funktionen und erntete eine breite Zustimmung der Anwender.

Desktopwahl unter OpenSuse 11.1

Mirko Lindner

Desktopwahl unter OpenSuse 11.1

Mit der Übernahme des Nürnberger Distributors Suse Linux AG durch Novell endete eine mehrere Jahre andauernde Ära der Vorherrschaft von KDE auf dem Suse-Desktop. Die traditionell KDE-freundliche Distribution wurde fortan zunehmend liberalisiert und schlussendlich von der Vorgabe eines Standarddesktops befreit. Fortan listete der Hersteller bei der Installation die zwei größten Umgebungen, Gnome und KDE, in der alphabetischen Reihenfolge auf und präferiert, offiziell zumindest, keine Umgebung mehr. Damit unterscheidet sich Novell allerdings von den meisten Distributoren, die oftmals beide Umgebungen anbieten, allerdings eine immer als Standarddesktop wählen.

Geht es nun nach den Anwendern von OpenSuse, sollte Novell wieder zu den Wurzeln zurückfinden und KDE als Standarddesktop wählen. Die dafür genannten Gründe liegen auf der Hand. Trotz der mittlerweile mehrere Jahre andauernden Neutralität setzt die überwiegende Mehrzahl der Anwender weitgehend konstant KDE auf ihren Systemen ein. Laut einer Studie [PDF] zur Nutzung von OpenSuse 11.0 setzten im letzten Jahr knapp 69 Prozent der Anwender KDE ein. Für Gnome entschieden sich dagegen nur knapp 27 Prozent. Bei einer Erhebung vor zwei Jahren waren die Zahlen ähnlich.

Kaum verwunderlich deshalb, dass ein Vorschlag vom KDE-Vorstandsmitglied Frank Karlitscheck im OpenSuse-Feature-Tracking-System (openFATE), KDE wieder zum Standard zu erheben, auf eine überragende Resonanz stieß. Binnen nicht einmal einer Woche erklomm die Idee die Spitze der am meisten gewünschten Funktionen. Darin fordert Karlitscheck, dass KDE wieder zum Standard auserkoren wird und Gnome, bedingt durch den weitaus geringeren Einsatz in OpenSuse, als Alternative zur Verfügung gestellt wird. Indirekt soll damit OpenSuse der Vorgehensweise anderer Distributoren folgen und sich für eine Umgebung aussprechen.

Aus Sicht der KDE-Entwickler benachteiligt der Hersteller im Moment die freie Umgebung. In einer Email an die Liste des OpenSuse-Projektes verwies Lubos Lunak auf einen Zustand, der Gnome, im Gegensatz zu anderen Applikationen oder Projekten, erhebliche Vorteile verschafft. So stellte Lunak fest, dass Novell bei allen bekannten Applikation und Systemen sich immer für das bekannteste entscheidet und es standardmäßig entweder installiert oder vorselektiert. Einzig bei der Frage »Gnome oder KDE« weicht der Hersteller von seiner Vorgehensweise ab.

Eine ähnliche Meinung vertritt auch das KDE-Vorstandsmitglied Sebastian Kügler und bezeichnet den Zustand als nicht hinnehmbar. Die meisten Anwender spiegeln laut Kügler die Popularität einer Anwendung oder eines Systems dar und bilden damit die Grundlage eines Standards. »Das ist Fairness, weil es transparent ist«, so Kügler. In seinem Blog fordert er deshalb Novell auf, endlich Stellung zu beziehen und die von der Gemeinschaft präferierte Umgebung auszuwählen. »Novell und die anderen Entscheidungstäger des OpenSuse-Teams haben nun die Gelegenheit zu beweisen, dass die Gemeinschaft die Richtung von OpenSuse vorgibt«.

Ob Novell den Vorschlag realisieren wird, bleibt abzuwarten. Aus Sicht des Herstellers würde eine KDE-Standardumgebung für OpenSuse konträr zu der kommerziellen Variante verlaufen. Wie auch Red Hat betrachtet das Unternehmen die freie Distribution als Fundament für die Unternehmens-Produktlinie - in dieser hat sich der Hersteller bereits vor einiger Zeit auf Gnome festgelegt.

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Kommentare (Insgesamt: 219 || Alle anzeigen )
Re[6]: KDE ein deutsches Phänomen? (Ferdi Fuchs, Sa, 8. August 2009)
Re: KDE ein deutsches Phänomen? (energyman, Do, 6. August 2009)
Re: Freie Wahl (energyman, Do, 6. August 2009)
Re[5]: Och neee, (energyman, Do, 6. August 2009)
Re[4]: Och neee, (Ashrak, Do, 6. August 2009)
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