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Di, 15. September 2009, 19:26

Neues Tool für die Leistungsanalyse von Linux

Der Kernel-Entwickler Arjan van de Ven hat unter dem vorläufigen Namen Timechart ein neues Werkzeug für die Leistungsanalyse von Linux vorgestellt.

Höchste Ebene der Timechart-Ansicht

Arjan van de Ven

Höchste Ebene der Timechart-Ansicht

Timechart dürfte künftig eine wichtige Rolle dabei spielen, Geschwindigkeitsengpässe und andere Probleme zu finden. Es ergänzt das von Intel Anfang 2008 vorgestellte LatencyTop und das vor einem Jahr ebenfalls von van de Ven entwickelte Bootchart, das den zeitlichen Ablauf des Startvorgangs darstellen kann. Timechart wurde wohl erst durch die jüngsten Trace-Verbesserungen im Linux-Kernel möglich.

Die Ausgabe von Timechart ist eine SVG-Datei, die sich zoomen lässt und dabei sehr ins Detail geht. Der Umfang dieser Datei bringt diverse Programme, auch proprietäre, ins Straucheln, soll sich aber mit Inkscape recht gut darstellen lassen. Auf der höchsten Ebene zeigt das Programm die Auslastung der CPU-Kerne und die Aktivität der wichtigsten Prozesse im zeitlichen Verlauf.

»Bis ins Unendliche vergrößerbar«, wie es van de Ven vorschwebt, ist das Diagramm noch nicht, aber wie der Entwickler in seinem Blog erläutert, lassen sich schon jetzt zahlreiche Details erkunden. Für jeden Prozess kann man sehen, wann er CPU-Zeit beanspruchte, wann er auf Ein- oder Ausgaben wartete, wann er mit anderen Prozessen kommunizierte und wann er darauf wartete, wieder die CPU zu bekommen.

Timechart (der Name kann sich noch ändern) zeigt die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Prozessen wohl besser als jedes andere Werkzeug bisher. Es ist damit zu rechnen, dass die eingehende Analyse der Ausgaben weitere Ansatzpunkte zur Optimierung des Kernels liefern wird, was niedrigere Latenzen, höheren Durchsatz und niedrigeren Energieverbrauch zum Ergebnis haben könnte.

Timechart ist zur Zeit noch schwierig zu installieren. Es wurde zusammen mit den benötigten Kernel-Patches auf der Mailingliste der Kernel-Entwickler publiziert, als Download ist es noch nicht verfügbar. Mindestens ein Kommentator stellt allerdings die Frage, ob van de Ven das Rad mit Timechart zum zweiten Mal erfunden hat. Denn das Linux Trace Toolkit (LTTng) besitzt bereits ähnliche Fähigkeiten und strebt auch an, seine Patches in den offiziellen Kernel zu bekommen.

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