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Mo, 12. Oktober 2009, 14:17

Software

Open-Source-Software in Frankreich stark verbreitet

In Frankreich nutzen 96 Prozent der Organisationen des öffentlichen Sektors freie Software.

Diese Zahlen beruhen auf einer Markterhebung des Instituts Markness. Die meisten Anwendungen aus dem Open-Source-Bereich sind Datenbanksysteme (DBMS) und Content-Management-Systeme (CMS).

Markness hat die Ergebnisse bereits im September veröffentlicht. Die Erhebung erfolgte im Sommer größtenteils online und wurde durch 160 Interviews mit IT-Projektleitern ergänzt, welche jeweils zur Hälfte aus dem privaten oder öffentlichen Bereich kamen. 50 weitere Interviews wurden mit IT-Firmen durchgeführt.

Den DBMS und CMS folgen Open-Source-Anwendungen im IT-Administrationsbereich. Laut Markness sollen 2011 ca. 63 Prozent der französischen Firmen und Organisationen freie Office-Lösungen einsetzen. Hauptgrund für den Griff zu freier Software ist für 77 Prozent der Befragten deren ausgereifte Entwicklung, für 67 Prozent hat die Unabhängigkeit von IT-Herstellern eine große Bedeutung. 48 Prozent wissen Interoperabilität zu schätzen und 43 Prozent die öffentlichen Grundsätze.

Beim Wechsel auf freie Software sind 54 Prozent der befragten Firmen und Organisation auf technische Assistenz und 44 Prozent auf Unterstützung angewiesen. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer gab an, nicht aufgrund der Finanzkrise auf freie Software migriert zu haben. Nur bei 39 Prozent spielten finanzielle Erwägungen eine Rolle. Im Jahr 2011 soll freie Software weniger als 20 Prozent der IT-Budgets öffentlicher Institutionen ausmachen und der Open-Source-IT-Markt um 16 Prozent wachsen.

Aktuell startet Inria, das französische nationale Institut für Computerwissenschaften, Cirill (IT Innovation and Research Centre for Free Software), ein Forschungszentrum für freie Software. Cirill will all jene zusammenbringen, die mit freier Software zu tun haben, beispielsweise in den Bereichen Entwicklung, Forschung, Training, Wissenstransfer und Innovation. Cirill soll die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen fördern und so dafür sorgen, dass neue Innovationen im Bereich freier Software hervorgebracht werden. Die Zusammenarbeit soll in der ersten Hälfte des neuen Jahres starten.

»Wir und unsere Partner aus dem öffentlichen Forschungs-Sektor wollen Cirill nutzen, um ein Zentrum für Forschung und Innovation im Bereich freier Software zu schaffen, welches für all die offen ist, die in die Innovationskette eingebunden sind«, so der Inria-Geschäftsführer Michel Cosnard. Das Projekt wird von Roberto di Cosmo, einem Professor der Pariser Universität, geleitet.

Inria ist im Bereich freier Software sehr aktiv und hat beispielsweise mit dem W3C den Webbrowser Amaya entwickelt und das OW2 Consortium mit gegründet, welches Open-Source-Komponenten für verteilte Applikationen herstellt. Scilab ist ebenfalls ein von Inria entwickeltes Produkt.

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