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Fr, 16. Oktober 2009, 13:31

Software::Datenbanken

CouchDB erreicht Beta-Status

Die dokumentenorientierte Apache-Datenbank CouchDB ist in Version 0.10.0 freigegeben worden und wird ein fester Bestandteil der sich eigentlich schon auf der Zielgeraden befindenden Ubuntu 9.10-Distribution werden.

Die in der Programmiersprache »Erlang« geschriebene CouchDB und unter dem Motto »Relax« vertriebene Datenbank der Apache Software Foundation fokussiert die Verwaltung von Dokumenten. Das Ziel des schemalosen Datenbanksystems ist es, das Datenmodell einer dokumentenorientierten Datenbank mit der Geschwindigkeit und der Skalierbarkeit eines RDBMS (Relational Database Management Systems) zu vereinen. Der Name CouchDB ist dabei ein Backronym für »Cluster of unreliable commodity hardware Data Base«, oder frei übersetzt für »Cluster von unzuverlässiger Standardhardware Datenbank«.

Das Produkt wird maßgeblich von dem ehemaligen Senior Developer von Lotus Notes, Damien Katz, entwickelt, der CouchDB seit 2005 im Rahmen einer privaten Arbeit und seit 2008 als Angestellter von IBM vorantreibt. Im Februar 2005 wurde CouchDB in den »Incubator« der Apache Software Foundation übernommen und im November desselben Jahres als ein Apache-Projekt deklariert.

Im Gegensatz zu RDBMs speichert CouchDB seine Daten nicht in einer Tabelle oder in Spalten, sondern wie viele andere dokumentenorientierte Datenbanken in JSON-Dokumenten. Der Zugriff auf Daten erfolgt dabei über eine REST-HTTP-Schnittstelle und eine Plugin-Schnittstelle. Abfragen lassen sich direkt über Map-Reduce formulieren.>p>Die aktuelle Version 0.10 bietet eine einfachere Konfiguration mittels verteilten Konfigurationsdateien, wie sie beispielsweise schon vom Apache HTTP-Server bekannt sind. Darüber hinaus haben die Entwickler die Geschwindigkeit der Datenbank gesteigert und den Build-Prozess vereinfacht. Die Index-Generierung soll nun ebenfalls flotter zu Werke gehen. Korrekturen wurden ebenso im Speicherungs-Format und der Push- und Pull-Replikation durchgeführt. Die Authentifikation kann nun auch durch Cookies erfolgen. Weitere Änderungen wurden an dem API vorgenommen.

Zeitgleich mit der Freigabe der ersten Beta-Version haben die Entwickler der Ubuntu-Distribution angekündigt, CouchDB noch in die kommende Version aufzunehmen. Als Grund für den ungewöhnlichen Schritt - Ubuntu 9.10 befindet sich auf der Zielgeraden zur stabilen Version - nennen die Entwickler den Cloud-basierten Dienst Ubuntu One, der CouchDB einsetzt und von den Verbesserungen profitieren soll. Damit soll den Anwendern in der kommenden Version von Ubuntu eine Schnittstelle zu Verfügung stehen, die es erlauben soll, Daten auf mehreren Stellen zu replizieren.

Konkret wird es in Ubuntu 9.10 möglich sein, die Adressbücher in einer CouchDB-Datenbank zu speichern, über Ubuntu One zu synchronisieren und mittels des Dienstes auf Daten von überall Zugriff zu haben. Dieselbe Vorgehensweise soll auch für die Notizen von Tomboy und Lesezeichen von Mozilla Firefox gelten. Weitere Anwendungen sollen laut Aussage von Elliot Murphy folgen. Darüber hinaus will Canonical Entwicklern helfen, ihre Applikationen für den neuen Dienst anzupassen.

Die Einbindung von CouchDB in Ubuntu ist keinesfalls ein Schnellschuss, sondern Teil einer Strategie rund um Ubuntu One. Dementsprechend plant Canonical, die Datenbank auch in die LTS-Version des Produktes aufzunehmen. Anwendern, die bereits jetzt schon die neue Funktionalität nutzen wollen, bietet der Hersteller eine detaillierte Anleitung zur Konfiguration an.

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