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Do, 29. Oktober 2009, 17:32

Software::Distributionen::Ubuntu

Ubuntu 9.10 veröffentlicht

Die Ubuntu-Entwickler haben Version 9.10 der Linux-Distribution veröffentlicht.

Canonical

Ubuntu 9.10, das den Anspruch verfolgt, »das anwenderfreundlichste Betriebssystem« zu sein, kommt mit zahlreichen Neuerungen und Verbesserungen. So wurde der Bootvorgang weiter beschleunigt. Dank des Verzichts auf das klassische System-V-Init und des Einsatzes von Upstart können nun Geschwindigkeitsvorteile beim Booten von bis zu 30 Prozent erreicht werden. Zwar nutzte Ubuntu bereits zuvor das neue Init-System, doch hinter der modernen Fassade verbarg sich immer noch ein System-V-Init, das nun mit Ubuntu 9.10 komplett ersetzt wurde. Als Bootmanager nutzt die freie Distribution nun GRUB2 mit all seinen Vorteilen. Unter anderem ermöglicht es GRUB2, nicht nur direkt von einer ext4-Partition zu booten, sondern auch von RAID-Volumes.

Eine weitere Neuerung stellt der standardmäßige Einsatz von ext4 als Dateisystem dar. Zwar war es auch schon in der Vorgängerversion möglich, den Nachfolger von ext3 zu nutzen, doch musste der Anwender über Umwege das Dateisystem partitionieren. Nicht reif für den breiten Einsatz ist dagegen Btrfs, das zwar von Ubuntu 9.10 unterstützt wird, aber nicht direkt im regulären Installationsprozess ausgewählt werden kann. Ferner bietet Ubuntu 9.10 den Anwendern die Möglichkeit, die Verschlüsselung der Heimverzeichnisse mittels eCryptfs komfortabler direkt bei der Installation auszuwählen.

Der eingesetzte Kernel 2.6.31.1 unterstützt nun auch Kernel Mode Setting (KMS). Vor allem ältere Grafikkarten und Intel-Chips profitieren nicht nur von der schnelleren Umschaltung, sondern auch von diversen anderen Annehmlichkeiten, wie einer flüssigeren Umschaltung beim Bootvorgang oder zuverlässigerer Suspend-Routinen.

Angefangen mit dieser Version begann bei Ubuntu nun auch der Übergang vom Hardware Abstraction Layer (HAL) als Hardwarezwischenschicht auf udev. Um die Energieverwaltung kümmert sich nun DeviceKit-power. Ubuntu 9.10 bietet durch den Einsatz eines neuen Kernels darüber hinaus eine breitere Palette von unterstützter Hardware. Der Hersteller verspricht unter anderem, dass die Mobil-Variante von Ubuntu 9.10, Ubuntu Netbook Remix, auf fast allen Netbooks funktionieren sollte.

ubuntu.com

Karmic Koala, so der Name der Version, bietet GNOME in Version 2.28 als Standarddesktop zur Auswahl an. Dementsprechend kommen auch viele GNOME-Applikationen in einer neuen Version zum Einsatz. Der GNOME-eigene Browser Epiphany setzt nun auf Webkit statt wie bisher auf die Gecko-Engine. Die Softwareverwaltung erfolgt nun mittels des Software-Centers, das die alten Tools ablöst und die Software im Stil von Applikations-Shops listet. Zu den mitgelieferten Anwendungen gehören unter anderem Firefox 3.5.3, OpenOffice 3.1.1 und Gimp 2.6.7.

Neu in Ubuntu 9.10 ist auch der Einsatz von Canonicals Dienst »Ubuntu One«. Anwender, die Ubuntu One nutzen wollen, erhalten 2 GB Speicherplatz und können auf dem Server des Anbieters nicht nur Dateien, sondern auch Notizen aus Tomboy oder PIM-Informationen aus Evolution synchronisieren. Damit ist es möglich, verschiedene Ubuntu-Installationen immer auf dem neuesten Stand zu halten. Die Synchronisierung erfolgt unter anderem mittels der erst kürzlich veröffentlichten dokumentenorientierten Apache-Datenbank CouchDB. Um Ubuntu One nutzen zu können, wird ein Launchpad-Account benötigt.

Der Hersteller bietet wie immer verschiedene Versionen des Produktes an. Die Server-Edition enthält die bekannten Server-Anwendungen in den neuesten stabilen Versionen. Die Virtualisierung wurde mit der Aktualisierung von KVM verbessert. Darüber hinaus steht Anwendern auch eine Netbook Remix-Variante zur Auswahl, die mit einer angepassten Oberfläche ausgeliefert wird und die einen schnellen Zugriff auf die wichtigsten Anwendungen und Webseiten bieten soll. Auch in dieser Version wurde die Energieverwaltung weiter verbessert.

Ubuntu 9.10 kann von einer Reihe von Spiegelservern heruntergeladen werden. Es stehen Installations-CDs für die Architekturen x86 und x86_64 bereit, dazu Installations-CDs für eine textbasierte, Server- oder Ubuntu Netbook Remix-Installation. Desweiteren ist eine Installation in Windows mit dem Wubi-Installer möglich. Der Download über BitTorrent wird empfohlen. Parallel stehen auch die Ubuntu-Varianten Kubuntu und Xubuntu in einer neuen Version bereit. Während Xubuntu auf die Version 4.6.1 von Xfce aufsetzt, bietet Kubuntu unter anderem KDE 4.3.2.

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