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Fr, 18. Dezember 2009, 09:59

Software::Kernel

Linux-Kernel 2.6.33 tritt in die Testphase ein

Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 2.6.33-rc1 freigegeben, die die Nouveau- und DRBD-Treiber enthält.

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Linux Foundation

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Anzahl und Umfang der Änderungen sind in dieser Version etwas geringer als in den vorangegangenen Versionen. Über 8900 Änderungen wurden von Torvalds bisher integriert. In der bevorstehenden etwa zehnwöchigen Testphase werden noch einige hundert hinzukommen, allerdings überwiegend Korrekturen.

Wie Torvalds anmerkt, sind zwei Drittel der Änderungen dem Bereich der Treiber zuzurechnen. Von diesen entfiel die Hälfte auf die experimentellen Treiber im Verzeichnis »staging«.

Die wichtigste Neuerung im Treiber-Bereich dürfte die Aufnahme des freien Nvidia-Treibers Nouveau sein. Die nötige Firmware muss man jedoch aus anderen Quellen beschaffen. Ein weiterer Meilenstein stellt die Hinzufügung von DRBD dar.

Das Dateisystem Reiserfs erhielt verfeinerte Sperren und benötigt nun nicht mehr den »Big Kernel Lock«. Das Dateisystem ext4 kann nun ext2- und ext3-Dateisysteme mounten, so dass man einen Kernel ohne ext2 und ext3 generieren kann, der trotzdem diese Dateisysteme verwenden kann. Der Device Mapper wurde um ein Target »Snapshot Merge« erweitert. Eine korrekte Implementierung der Flags O_SYNC und O_DSYNC wurde hinzugefügt; O_DSYNC ist in den relevanten Standards optional und war bisher unter Linux nicht implementiert. Das Dateisystem xfs wurde mit zahlreichen Trace-Points ausgestattet.

Das ftrace-Framework zum Tracen von Code erhielt mehrere Erweiterungen. So können nun mehrere Prozesse gleichzeitig verfolgt werden. Die Filter können mit regulären Ausdrücken arbeiten. Dank des Patchsets für Dynamic Probes können nun außerdem beliebige Trace-Punkte zur Laufzeit gesetzt werden. Dies wird von dem Tool »perf« bereits genutzt, das zudem andere Verbesserungen aufweist.

Die Unterstützung für binäre sysctl-Aufrufe gilt als obsolet, kann aber nicht entfernt werden, solange es noch Programme gibt, die sie nutzen. Die Implementierung wurde jetzt aber radikal reduziert, sie emuliert jetzt die Funktion durch äquivalente Operationen auf /proc/sys.

Auch der »anticipatory« I/O-Scheduler wurde entfernt. Die Entwickler sehen den I/O-Scheduler CFQ als weit flexiblere Alternative, die eine Obermenge der Funktionalität des »anticipatory« I/O-Schedulers bietet. Neu hinzu kamen dagegen der Systemaufruf recvmmsg und ein vereinheitlichter Bandbreiten-Controller für Blockgeräte. Der TCP-Stack wurde um TCP Cookie-Transaktionen (PDF) erweitert, was einen schnelleren und sichereren Verbindungsaufbau bringen soll, wie ihn insbesondere die DNS-Betreiber für DNSSEC benötigen.

Daneben enthält Linux 2.6.33-rc1 zahlreiche neue Treiber, beispielsweise für Neuros OSD 2.0 und die paravirtualisierten SCSI-Treiber für VMware, und andere Änderungen. Kernel, Patch- und Änderungslog-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

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