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Do, 14. Januar 2010, 17:51

Gemeinschaft::Personen

Ted Ts'o zu Google gewechselt

Google hat den Linux-Kernelentwickler Ted Ts'o eingestellt, dessen Engagement bei der Linux Foundation nach zwei Jahren auslief.

Theodore Ts'o

Linux Foundation

Theodore Ts'o

Ts'o war einer der ersten Entwickler nach Linus Torvalds, die Beiträge zum Kernel leisteten, und ist heute für die Dateisysteme mitverantwortlich. Insbesondere initiierte und entwickelte er das Dateisystem ext4 als Nachfolger von ext2 und ext3, an denen er ebenfalls maßgeblich beteiligt war. Nachdem Ts'o von 2001 bis 2007 für IBM arbeitete, wo er zuletzt Projektleiter für eine unternehmenstaugliche Echtzeit-Version von Linux war, wurde er Anfang 2008 Fellow der Linux Foundation und ein Jahr darauf deren Chief Technology Officer (CTO).

Wie aus einem an Weihnachten 2009 gestarteten Thread über Dateisystem-Benchmarks hervorgeht, arbeitet Ts'o seit Anfang des Jahres bei Google, das gerade seine Systeme vom Dateisystem ext2 auf ext4 umstellt. Ts'o selbst hat bisher in seinem Blog nur einen beiläufigen Hinweis auf seinen neuen Arbeitgeber gegeben. In einem Kommentar fügte er hinzu, dass er zunächst an ext4 arbeiten werde.

Der Benchmark-Thread entwickelte sich aus dem Posting »Benchmark Results« am 24. Dezember, in dem Christian Kujau mehrere Benchmarks auf mehrere Linux-Dateisysteme anwandte und die Ergebnisse kurz präsentierte. Im Verlauf des Threads gab Michael Rubin umfassende Auskunft über die gerade laufende Dateisystemumstellung bei Google. Das Unternehmen setzte bisher ext2 ein, das lange Zeit »gut genug« war, aber nun gewisse Leistungsengpässe zeigt. In bestimmten Situationen sind dabei einfach zu viele Suchvorgänge auf der Festplatte nötig, um einen Datenblock zu lesen, was die Antwortzeit ansteigen lassen kann.

Aus früheren Verlautbarungen war schon bekannt, dass Google auf einen alten, stark gepatchten Linux-Kernel setzt, künftig aber näher an einem aktuellen offiziellen Kernel bleiben will. Die begonnene Umstellung auf ext4 wurde mit intensiven Benchmark-Tests vorbereitet. Dabei zeigte sich XFS als ebenbürtig, doch die Möglichkeit, vorhandene ext2-Dateisysteme ohne Ausfallzeiten auf ext4 aufzurüsten, gab schließlich den Ausschlag. Bei einigen umgestellten Systemen zeigte sich laut Rubin bereits, dass die Leistungsengpässe damit fürs Erste gelöst sind. Offenbar will Google die Leistung aber noch weiter erhöhen, vielleicht aber auch neue Funktionen hinzufügen. Kaum jemand dürfte dafür besser geeignet sein als der Hauptautor des Dateisystems.

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