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Mo, 18. Januar 2010, 12:41

Software::Distributionen::BSD::FreeBSD

FreeBSD-Statusbericht für Oktober bis Dezember

Die FreeBSD-Entwickler haben die Arbeit des vierten Quartals 2009 im neuesten Statusbericht zusammengefasst.

Anton K. Gural/freebsd.org

2009 war ein sehr wichtiges Jahr für FreeBSD, wie die Entwickler schreiben. FreeBSD 8 wurde veröffentlicht, und von der Vorversion wird es in Kürze ein weiteres Update, FreeBSD 7.3, geben.

Aus einem Projekt des Google Summer of Code entstand eine BSD-lizenzierte Version von iconv. Weitere Text-Tools sollen in einer Variante unter BSD-Lizenz entstehen, »grep« wird allerdings durch das Fehlen einer Bibliothek für reguläre Ausdrücke unter BSD-Lizenz aufgehalten.

Die Unterstützung für USB-Mobilfunk (3G)-Adapter wurde erweitert. Der als Ersatz für GCC vorgesehene Compiler Clang kann nun bootfähige x86-Kernel erzeugen und manche C++-Programme compilieren, sein produktiver Einsatz scheint jedoch noch weit entfernt. In Arbeit sind auch ein TDM-Framework, hochverfügbarer Speicher (HAST), der ähnlich wie DRBD für Linux funktionieren soll, Journaled SoftUpdates (SUJ), um Dateisystem-Checks beim Starten zu vermeiden, und ein Webcam-Daemon, der Unterstützung für zahlreiche Webcam-Modelle für FreeBSD bringen soll.

Im Bereich des Kernels und der Netzwerke begann die Arbeit an einem neuen WLAN-Treiber für Broadcom-Chips, das IP Payload Compression-Protokoll wurde korrigiert, mehr USB-WLAN-Chips von Ralink werden unterstützt, der Paketfilter pf wurde auf den Stand des aktuellen OpenBSD gebracht, die ATA-Treiber wurden auf Basis der SCSI-Infrastruktur neu implementiert und die maximale Anzahl von Gruppen pro Benutzer wurde auf 1023 erhöht und soll später wie bei Linux quasi unbegrenzt sein. Die Linux-Emulation unterstützt nun auch v4l-Aufrufe, was Anwendungen wie Flash und Skype ausführbar macht.

Die Dokumentationsteams beklagen sich über einen Mangel an Helfern, der es ihnen weitgehend unmöglich macht, weitere Dokumentationen zu übersetzen. Sie müssen sich überwiegend auf Aktualisierungen beschränken.

Für FreeBSD im eingebetteten Bereich ging die Arbeit an flachen Gerätebäumen weiter. Es handelt sich um eine Liste von Geräten, die nicht automatisch erkannt werden können und für das gegebene System als vorhanden vorausgesetzt werden. Die Portierung von FreeBSD auf Itanium wurde wiederbelebt, die auf MIPS soll in Version 9 offiziell werden, und die auf Sparc wurde fortgesetzt und stabilisiert.

Die Ports-Sammlung zählt nun über 21.000 Pakete und verfügt über vier Mitarbeiter mehr als vor einem Vierteljahr. VirtualBox wurde in der aktuellen Version 3.1.2 integriert, und Chromium, die freie Version des Google-Webbrowsers Chrome, wurde von Linux portiert. Daneben gibt es Unterstützung für DAHDI (Zaptel)-Hardware unter FreeBSD in Asterisk und eine Betaversion des proprietären Nvidia-Grafiktreibers.

Die FreeBSD-Foren verzeichnen einen stetigen Mitglieder-Zuwachs. Mehrere Konferenzen stehen bevor: Die AsiaBSDCon wird vom 11. bis 14. März in Tokio stattfinden, die BSDCan am 13. und 14. Mai in Ottawa. Die Konferenz meetBSD kommt zurück nach Europa und läuft am 2. und 3. Juli in Krakau.

Die FreeBSD-Foundation sammelte Spenden in Höhe von 269.000 US-Dollar, womit das Ziel von 300.000 US-Dollar verfehlt wurde, möglicherweise aufgrund der schlechten Wirtschaftslage. Zwei Projekte wurden damit unterstützt: Der flache Gerätebaum von Rafal Jaworowski und der hochverfügbare Speicher von Pawel Jakub Dawidek. Weitere Entwickler wurden unterstützt oder mit Hardware für ihre Projekte versorgt. Im Jahr 2010 will die Stiftung mehr Spenden erzielen und deutlich mehr für die Förderung von Entwicklern ausgeben. Auch die Rechner-Infrastruktur von FreeBSD benötigt Erweiterungen.

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