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Di, 19. Januar 2010, 19:36

Hardware

Wartungsfreies Notebook auf Linux-Basis

Die Firma Broadband Computer Company bietet in England das Notebook »Alex« an, das unerfahrenen Benutzern einfache Arbeiten am Rechner ermöglicht und vermutlich dafür Linux einsetzt.

Notebook »Alex«

Broadband Computer Company

Notebook »Alex«

»Alex« ist ein kombiniertes Hardware- und Dienstleistungsangebot, das von der britischen Broadband Computer Company wohl im letzten November gestartet wurde. Das Angebot richtet sich an Anwender, die bei Begriffen wie Backup, Update, Virenscanner und Router nur Bahnhof verstehen. Die wichtigste Zielgruppe dürfte die ältere Generation sein, die noch ganz ohne Rechner aufgewachsen ist und nun einige der grundlegenden Möglichkeiten der heutigen Rechner nutzen will, vom Websurfen über Schreiben bis zu E-Mail und Fotoverwaltung.

Ansätze zu »seniorenfreundlichen« PCs gab es bereits mehrfach, auch mit Linux. Schon 2006 brachte Fujitsu-Siemens den SimpLiCo, vor einigen Monaten kam der britische Hersteller Wessex Computer Services mit dem SimplicITy auf den Markt. »Alex« verfolgt jedoch anscheinend einen deutlich weitergehenden Ansatz. Zum einen handelt es sich um ein Laptop mit 15-Zoll-Bildschirm, dessen Hardware nach Angaben von Beobachtern durchschnittlich ist, für die Zielgruppe aber sicher ausreicht. Dazu passend werden Drucker sowie eine Breitband-Verbindung angeboten. Diese sind optional, nicht optional ist jedoch eine monatliche Gebühr von rund 10 britischen Pfund für die Wartung und das Update des Systems. Der Anbieter sichert zu, für diesen Betrag Software- und Sicherheitsupdates bereitzustellen, die automatisch eingespielt werden. Dies geschieht ohne Wissen und Zutun des Benutzers, der damit immer ein aktuelles, stabiles und sicheres System besitzt.

Der Laptop dürfte unter einem angepassten Linux laufen, was jedoch nicht mit Sicherheit bekannt und ohne gründliche Inspektion auch kaum ersichtlich ist. Die Bedienung ist bewusst sehr einfach gehalten und hat nichts mit Oberflächen wie KDE oder GNOME gemeinsam, bei deren Funktionsumfang die Zielgruppe überfordert wäre. Eher könnte die OLPC-Oberfläche Sugar als Vergleich herhalten. Für Benutzer, die fortgeschrittene Funktionen erwarten, dürfte »Alex« die falsche Wahl sein, da keine Erweiterungen vorgesehen sind. Die Bedienung ist außerdem sehr stark auf die Maus ausgerichtet, so dass der Hersteller eine separate Maus beilegt. Die Speicherung der Daten erfolgt nach Erfahrungsberichten anhand eines frei vergebenen Namens. Dateien und Ordner sind in der angepassten und von Computer-Jargon befreiten Oberfläche unbekannt. Offenbar kommt eine Art von Dokumentenverwaltung zum Einsatz, die von Pfaden abstrahiert. Durch ein nach Angaben des Herstellers verschlüsseltes und automatisches Backup sollen die Daten jederzeit sicher vor Verlust sein.

Ein weiteres ungewöhnliches Merkmal ist, dass der Zugang zum Gerät nur durch einen auf USB-Stick hinterlegten Schlüssel, der mit einem Passwort gesichert wird, möglich ist. Das Gerät kann auch von mehreren Personen genutzt werden, für die man jeweils einen eigenen USB-Stick bestellen muss. Wie das Angebot bei den Briten ankommt, bleibt abzuwarten. Sicher ist aber, dass, wie schon beim SimpLiCo zu erkennen war, ein großer Bedarf an solchen vereinfachten Systemen besteht, die wie ein Router oder ein Smartphone praktisch wartungsfrei arbeiten.

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