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Fr, 29. Januar 2010, 13:43

Gesellschaft

Polnische Polizei möchte mit Open-Source-Anwendungen Kosten senken

Im letzen Monatsmagazin »Policja 997« der polnischen Polizei gab Andrzej Trela, unter anderem für die Logistik der Gesetzes- und Ordnungshüter zuständig, bekannt, dass seine Behörde zukünftig mehr freie Software einsetzen wolle. Dadurch sollen in erster Linie die Kosten gesenkt werden.

Trela erwartet, dass der Wechsel seiner Behörde nicht schwer fallen wird, weil es nur geringe Unterschiede zwischen freien und proprietären Anwendungen gibt. 2009 verschlangen die Kosten für Lizenzen und Schutzprogramme 2/3 des dafür vorgesehenen Budgets in Höhe von 40 Millionen PLN (ca. 10 Mill. Euro). Trela weiß, »das tut weh«. »Wir denken zu oft, dass wir proprietäre Anwendungen brauchen, selbst dann, wenn wir nur fünf Prozent von deren Funktionen nutzen«, so Trela weiter. Das wäre ein typisches Beispiel für das Schießen mit Kanonen auf Spatzen. Trela ist sich sicher, dass seine Behörde durch den Wegfall der Lizenzkosten ordentlich spart. Auch bei der Instandhaltung würde die Polizei weniger ausgeben müssen. »Wir geben zu viel Geld für Reparaturen und Betreuung aus und zu wenig für Entwicklungen«, meint der Logistik-Experte.

Erst im letzten Jahr setzte sich die polnische Polizei zum ersten Mal in ihrer Geschichte hin und rechnete, wie viel Geld sie überhaupt brauche, um korrekt zu funktionieren und prüfte, wohin das Geld floss. »Wir machten das, was jeder mit seinem Haushaltsbudget schon seit langem tut«, sagte Trela. »Wenn ich etwas kaufe, prüfe ich am Anfang, ob ich den günstigsten Preis zahle. Wenn ich eine Investition tätige, muss ich sicher sein, dass ich sie mir leisten kann. Entscheidungen zu treffen, ohne die Kosten zu beachten ist für mich inakzeptabel.«

Neben den Kosten für Lizenzen hat die polnische Polizei weitere Löcher ausgemacht, in denen ihr Budget versickert, und damit begonnen, sie zu stopfen. Für den Bereich Fuhrpark und Transport mussten im letzten Jahr zum Beispiel knapp 78 Millionen PLN weniger berappt werden, weil die Polizei neue Autos anschaffte, die weniger reparaturanfällig und sprithungrig waren. Modernisierungen der polizeieigenen Immobilien trugen ebenfalls zu Einsparungen bei. In diesem Jahr wollen die Polizisten unter anderem auch ihre Ausgaben für mobile und stationäre Telefonie und die Energiekosten drastisch senken.

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Kommentare (Insgesamt: 24 || Alle anzeigen )
Re[4]: Zweckoptimismus (MoMo, Di, 2. Februar 2010)
Re: Zweckoptimismus (Badawan, Mo, 1. Februar 2010)
Re: Zweckoptimismus (krake, So, 31. Januar 2010)
Re[3]: Zweckoptimismus (krake, So, 31. Januar 2010)
Wieso kann man den Beitrag nicht editieren? (Nguyen, Sa, 30. Januar 2010)
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