Die Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit fordert vom Schweizer Bundesrat eine Open-Source-Strategie und ein Linux-Pilotprojekt, um die zahlreichen Vorteile freier Software zu nutzen.
Für die Parlamentarier ist das eine völlig sinnfreie Übung: »Bis die Migration auf Windows 7 abgeschlossen sein wird, ist wiederum eine neue Windows-Ausgabe erhältlich – und die Bundesverwaltung befindet sich weiterhin in dem goldenen Käfig der proprietären Software. Sind die neuen Windows-Versionen mit relativ kleinem Mehrwert wirklich die Dutzenden von Millionen Franken wert?« Sie stellen Windows 7 in Zusammenhang mit den Marketing-Hypes der Branche und rufen die Verwaltung zu einem »besonneneren und nachhaltigeren Umgang mit digitalen Gütern« und zum vermehrten Einsatz von freier Software auf.
In dem Brief nennen die Parlamentarier vier Punkte, in denen die Behörden aktiv werden sollten und sich zum Teil am Vorbild anderer Länder orientieren können. Die Bevorzugung von Informatik-Lösungen, die auf freier Software und offenen Standards beruhen, besitzt in der Open-Source-Förderungs-Strategie von Großbritannien bereits ein Vorbild. Zweitens wird die Schaffung eines Kompetenzzentrums für Open-Source-Technologien gefordert. Der Staat sollte ferner Studien über das direkte und indirekte Sparpotenzial von Open Source durchführen lassen. Außerdem wird ein Pilot-Versuch mit Linux-Arbeitsplätzen gefordert, wie er laut einer aktuellen Mitteilung im Kanton Basel-Stadt geplant ist.