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Fr, 26. März 2010, 14:25

Software::Distributionen::Canonical

Ergebnisse der Ubuntu-Server-Umfrage veröffentlicht

Eine Umfrage unter den Benutzern der Ubuntu-Server-Ausgabe zeigte Canonical, dass es mit den LTS-Veröffentlichungen auf der richtigen Spur ist, und ergab neue Erkenntnisse über die Anforderungen an die Distribution.

Gegen Ende 2009 startete Canonical eine große Umfrage unter den Benutzern der Ubuntu Server Edition. 2650 Teilnehmer füllten die Umfrage vollständig aus. Eine zusammengefasste Auswertung der Umfrage liegt jetzt vor und ist als PDF-Datei verfügbar. Ein umfassenderer Bericht von 150 Seiten Umfang wird an Kunden von Canonical verteilt. Der Bericht unterliegt keiner Geheimhaltung und wird daher früher oder später auch öffentlich verfügbar sein.

Die Umfrage kam zu einem Zeitpunkt, an dem die aktuelle LTS-Version schon recht alt war. Dennoch war Ubuntu 8.04 LTS die mit Abstand am meisten eingesetzte Version, während die neueren Versionen, die nur 18 Monate Support bieten, deutlich weniger eingesetzt werden. Man kann allerdings einen stufenweisen Anstieg der neueren Versionen feststellen. Die drei Monate vor der Umfrage veröffentlichte Version 9.10 konnte schon einen signifikanten Anteil aufweisen, was teils wohl auch daran lag, dass sie die erste Version mit offizieller Cloud-Unterstützung war.

Ubuntu Server wird zwar auch in großer Zahl im privaten Bereich und in kleinen Firmen eingesetzt, hat aber offenbar auch in Unternehmen mit mehr als 100 oder gar mehr als 1000 Rechnern seinen Platz gefunden. Bei den Teilnehmern der Umfrage nehmen Ubuntu-Server mit 80% aller Linux-Server natürlich den ersten Platz ein. Windows-Server haben in diesem Umfeld noch einen kleinen Vorsprung, während alle anderen Betriebssysteme deutlich zurück liegen.

Canonical wollte auch wissen, welche Aufgaben die Server erfüllen. Dabei stellten sich die traditionellen Aufgaben Backup, Datenbank, Dateiserver, Mailserver, DNS und Firewall als die meistgefragten heraus, im Kommen sind jedoch auch CRM, ERP, Java-Anwendungs-Server und Cloud Computing. Die beiden letzteren hat Ubuntu mittlerweile schon im Angebot, bessere Unterstützung für CRM und ERP wird nun angestrebt. Fast zwei Drittel der Teilnehmer legen Wert auf kommerziellen Support und kommerzielle Anwendungen. Dementsprechend will Canonical seine Anstrengungen auf diesem Gebiet verstärken.

Ein Großteil der Ubuntu-Server scheint auf Rack- und Blade-Systemen der großen Anbieter laufen. Da keiner der Anbieter Ubuntu vorinstalliert ausliefert, mussten die Kunden auf jeden Fall Ubuntu selbst installieren und dabei das mitgelieferte System ersetzen, sofern eines vorhanden war. Am Cloud-Computing sind 54% der Benutzer interessiert, eine öffentliche Cloud nutzen 10%. Diese Zahlen werden schon binnen eines Jahres weiter steigen. Viele Benutzer haben aber Bedenken bei öffentlichen Clouds. Zum einen fürchten sie die mangelnde Portabilität zwischen den Anbietern und damit eine Fesselung an einen Anbieter. Zum anderen gibt es erhebliche Sicherheitsbedenken, und 42% geben an, dass ihre Daten zu wertvoll seien, um sie nach außen zu geben. So halten auch 60% private Clouds für wichtiger, und ebenfalls 60% halten Ubuntu für eine brauchbare Lösung dafür. Obwohl Ubuntu 9.10 und damit offizielle Unterstützung für private Clouds (Ubuntu Enterprise Cloud, UEC) erst drei Monate vor der Umfrage erschien, hatten bereits 7% eine private Cloud damit aufgebaut.

Die Benutzer von Ubuntu Server kamen aus sehr verschiedenen Bereichen der Industrie und des öffentlichen Sektors. Die Mehrzahl der Teilnehmer der Umfrage kam aus Europa, was Canonical jedoch nicht für repräsentativ hält. Der Anteil von Ubuntu ist nach Erkenntnissen des Distributors in den USA nicht geringer als in Europa. Canonical vermutet, dass die Umfrage in den USA nicht so gut publiziert wurde.

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