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Mi, 12. Mai 2010, 08:00

Gemeinschaft

GNU-Projekt startet Initiative für Barrierefreiheit

Die Free Software Foundation (FSF) hat Chris Hofstader zum Direktor für softwareseitige Zugangstechnologien ernannt und das GNU Accessibility Statement veröffentlicht.

Die Initiative »GNU Accessibility« soll allen Menschen mit Behinderungen, beispielsweise mit Sehstörungen, Taubheit, Lern- und Leseschwächen oder motorischen Beeinträchtigungen, die Nutzung von Computern erleichtern. Laut den Vereinten Nationen sind weltweit ca. 600 Millionen Menschen von Behinderungen betroffen und würden von spezieller Software, sogenannten Zugangstechnologien, profitieren.

Bei proprietärer Software besteht oft das Problem, dass die Betroffenen keinen oder nur geringen Einfluss darauf haben, ob und wie die Software an ihre Bedürfnisse angepasst wird. Für Menschen, die von mehreren Behinderungen in seltenen Kombinationen betroffen sind, gibt es oftmals keine Softwarelösungen.

Zustände, die die FSF aktiv ändern möchte, wie Hofstader zu verstehen gibt: »Die FSF hat dazu geführt, dass Computernutzer den Wert der Freiheit erkannt haben. Aber es gibt noch viel zu tun, um Menschen mit Behinderungen Barrierefreiheit mit freier Software zu ermöglichen. Es gibt einige Projekte in diesem Bereich, die aber unter dem aktuellen Stellenabbau vieler großer Technologiefirmen zu leiden haben. Zu unseren ersten großen Aufgaben gehört es, freie Zugangssoftware ausfindig zu machen, zu katalogisieren, das Bewusstsein dafür zu schärfen, was getan werden kann, um den Zugang für Menschen mit Behinderungen zu verbessern und Leute zu finden, die uns helfen, Programme barrierefrei zu machen«.

»Viele der anstehenden Aufgaben, vor allem die sehr technischen, erfordern erfahrene Programmierer. Aber es gibt auch viele andere Tätigkeiten, etwa Dokumentationen von »Best Practices«, universelle Designs, die für Zugänglichkeit gelten, das Testen von Programmen, Webmaster dabei zu unterstützen, ihre Seiten barrierefrei zu machen und Dutzende anderer Dinge, die von Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten erledigt werden können«, führt Hofstader weiter aus. Damit Zugangstechnologien funktionieren, muss andere Software mit ihnen zusammenarbeiten können. 85 Prozent der heutigen Programme und Webseiten entsprechen nicht den Standards und Richtlinien der Barrierefreiheit.

Hofstader entwickelt seit über 30 Jahren Software und gründete gemeinsam mit Richard Stallman die League for Programming Freedom. Er ist seit dem 35. Lebensjahr blind, davor war er bereits sehbehindert. Früher arbeitete er für ein Unternehmen, das proprietäre Software für sehbehinderte Menschen herstellte. Vor sechs Jahren verließ er das Unternehmen und beschäftigt sich seitdem mit Forschung und Entwicklung im Bereich von Zugangstechnologien. Offiziell trat er dem GNU-Projekt, das der FSF untersteht, im Februar dieses Jahres bei.

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