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Do, 1. Juli 2010, 13:45

Software::Distributionen::Red Hat

Zweite Betaversion von Red Hat Enterprise Linux 6.0

Der Linux-Distributor Red Hat lässt sich Zeit mit dem Nachfolger von Red Hat Enterprise Linux 5. Jetzt wurde erst einmal eine zweite Betaversion produziert, und eine dritte ist nicht ausgeschlossen.

Wie Red Hat meldet, verlief der Test mit der im April vorgestellten ersten öffentlichen Betaversion vielversprechend. Das Unternehmen stellt nun die zweite Betaversion bereit und fordert alle Interessenten zu weiteren Tests auf. Die Betaversion ist öffentlich, der Download der Abbilder der Installationsmedien ist jedoch nur nach einer Anmeldung möglich. Je nach dem Ausgang des Tests und Funktionalitätsanforderungen der Kunden und Partner könnte in einigen Wochen eine dritte Betaversion erscheinen.

Die Veröffentlichungsanmerkungen geben umfassende Auskunft über die Neuerungen in der Betaversion. Bei der Installation hat man die Möglichkeit, spezielle Speichergeräte auszuwählen. Das Dateisystem ext4 wird unterstützt, und für SSD- und andere Geräte wurde die notwendige Funktion implementiert, nicht länger benötigte Blöcke freizugeben. NFS wird nun standardmäßig in Version 4 verwendet, die älteren Versionen werden aber weiter unterstützt.

Weiter ist es nun möglich, die Informationen, die manche Speichergeräte bezüglich ihrer Bandbreite liefern, zu nutzen und den I/O-Scheduler so zu optimieren. Dynamische Lastverteilung mit Device Mapper Multipathing ist eine weitere Neuerung.

Für die Systemoptimierung liefert Red Hat die Programme PowerTop und tuned mit. Auch für Cluster ist das System gerüstet. Für Hochverfügbarkeit setzt es auf Corosync, vereinheitlichte Log-Konfiguration und das Administrationswerkzeug Conga mit einer erneuerten Web-Oberfläche.

Neu in RHEL 6 ist auch der System Security Services Daemon (SSSD), der Dienste für die zentrale Verwaltung von Identität und Authentifizierung enthält. SELinux ist weiterhin standardmäßig aktiv und enthält nun die neue X Access Control Extension (XACE) und die Möglichkeit, Dienste besonders strikt zu kontrollieren (Sandbox) und den Benutzerzugriff einzuschränken. Weitere Neuerungen sind Backup-Passwörter für verschlüsselte Speichergeräte (falls das normale Passwort verloren geht, ist der Zugriff mit dem Backup-Passwort möglich), eine Integration von libvirt mit SELinux (sVirt) und Enterprise Security Client, eine einfache grafische Applikation zur Verwaltung von Smartcards.

Im Netzwerkbereich kamen Geschwindigkeitsverbesserungen durch Parallelisierung, bessere IPv6-Unterstützung, Netlabel (zur Verwendung mit Linux Security Modules), Generic Receive Offload und verbesserte WLAN-Unterstützung hinzu. Der Kernel auf Basis von Linux 2.6.32 bringt ebenfalls zahlreiche Verbesserungen mit, unter anderem Control Groups, der Completely Fair Scheduler (CFS), Advanced Error Reporting (AER), Tickless Kernel, Performance Counter for Linux (PCL) sowie ftrace und perf für Leistungsanalysen. Der Hypervisor KVM erhielt zahlreiche Erweiterungen und Optimierungen. Das System kann außerdem unter dem Hypervisor Xen als Gast laufen. Mit virt-v2v lassen sich virtuelle Maschinen zwischen verschiedenen Hypervisoren migrieren.

Desktopsysteme können nun Kernel Mode Setting mit Grafik-Hardware von ATI, Intel und NVIDIA nutzen. Die Unterstützung für mehrere Displays wurde verbessert und der freie Grafiktreiber Nouveau ist der Standard für Nvidia-Chips. Die Internationalisierung wurde weiter verbessert, unter anderem durch den Intelligent Input Bus (IBus). Wichtige Anwendungen auf dem Desktop sind Firefox 3.5, Thunderbird 3.0 und OpenOffice.org 3.1. KDE wurde in Version 4.3 aufgenommen.

Auch für Entwickler gibt es umfangreiche Neuerungen, darunter GCC 4.4.3, glibc 2.11.1 und GDB 7.0.1. Für die Systemrettung steht ein »firstaidkit« bereit. Probleme mit Applikationen können mit ABRT automatisch gemeldet werden. Zahlreiche weitere Software-Updates runden die Distribution ab.

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