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Do, 15. Juli 2010, 14:29

Software::Distributionen::OpenSuse

OpenSuse 11.3 veröffentlicht

Acht Monate nach der Freigabe von OpenSuse 11.2 steht nun allen Benutzern die nächste stabile Version der Linux-Distribution zur Verfügung. Neben über eintausend erneuerten Desktop-Anwendungen bringt das aktuelle OpenSuse unter anderem eine verbesserte Unterstützung von Netbooks, ein überarbeitete Paketverwaltung und Unterstützung für Btrfs.

Auswahl der Programmgruppen bei der Installation

opensuse.org

Auswahl der Programmgruppen bei der Installation

OpenSuse 11.3 bringt gegenüber OpenSuse 11.2 nach Angaben der Entwickler zahlreiche Neuerungen sowie Aktualisierungen von über eintausend Desktop-Anwendungen. Es enthält Gnome 2.30.1 und KDE KDE SC 4.4.4. In Gnome wurde Beagle durch Tracker als Standard-Datei-Indexer ersetzt. Ferner ermöglicht die Umgebung einen direkten Zugriff auf iPhone- und iPod-Geräte vom Nautilus aus. Darüber hinaus wurde der alte Gnome 1.x-Stack aus OpenSuse entfernt. KDE unterstützt dagegen die Installation von fehlenden Codecs und beinhaltet standardmäßig die Synaptiks Touchpad-Konfiguration. Eine weitere Änderung der KDE-Umgebung gegenüber dem Original ist ein verbessertes Oxygen-molecule GTK-Theme, das eine bessere Integration von GTK-Applikationen im Plasma-Desktop verspricht.

KDE SC 4.4.4 unter OpenSuse 11.3

opensuse.org

KDE SC 4.4.4 unter OpenSuse 11.3

Neu hinzugekommen in OpenSuse 11.3 ist auch das Lightweight X11 Desktop Environment »LXDE«, das jetzt auch in der OpenSuse-Desktopauswahl auftaucht. Mit von der Partie ist auch eine Vorschau auf Gnome 3.0. Komplettiert wird die Auswahl durch Mozilla Firefox 3.6.6, Rosegarden 10.04 und OpenOffice.org 3.2.1. Zudem ist Kernel Mode Setting für Intel-, AMD- und Nvidia-Chips aktiviert, und die freien Treiber radeon bzw. Nouveau sind die Standardtreiber für die Grafikchips.

Als eine der wichtigsten Neuerungen wird vom Hersteller die verbesserte Unterstützung für Netbooks angegeben. So sollen Anwender nicht nur von einer verbesserten Unterstützung der Hardware, sondern auch von direkten Anpassungen profitieren. Mit dem Plasma Netbook Workspace in KDE verspricht OpenSuse den Zugriff auf Anwendungen auf einem »schnellen und schönen Wege«. Ferner implementiert OpenSuse 11.3 die maßgeblich von Intel und Nokia entwickelte MeeGo-Oberfläche.

Gnome mit Yast

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Gnome mit Yast

Ähnlich wie andere Distributoren setzt nun auch Novell auf die Datenspeicherung in der Cloud. Mit der Einbindung von SpiderOak bietet der Hersteller allen Anwendern 2 GB Speicher für Daten- oder Dokumentenspeicherung auf einem Server an. Die Lösung ermöglicht den Zugriff auf Daten von allen unterstützten Plattformen und bietet neben einer Versionsverwaltung auch eine Verschlüsselung an. Hinzuzufügen wäre allerdings, dass SpiderOak keine Lösung von Novell darstellt und nicht frei ist, weshalb sie nur auf der non-OSS Add-On-DVD zu finden ist.

Erstmals unterstützt OpenSuse direkt im Installer das neue Btrfs-Dateisystem. Um mögliche Datenverluste zu vermeiden, warnt der Hersteller allerdings bei der Auswahl von Btrfs vor dem noch experimentellen Charakter des Dateisystems. Ferner ist es notwendig, eine spezielle Boot-Partition anzulegen, da das Dateisystem nicht direkt vom Bootloader geladen werden kann.

Netbook-Variante von KDE

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Netbook-Variante von KDE

Zu den weiteren Neuerungen der aktuellen Version gehören ferner Verbesserungen der Paketverwaltung. So kann Zypper nun PackageKit unterbrechen, falls dieses im Hintergrund läuft. Da nicht beide Programme gleichzeitig auf die Paketdatenbank zugreifen können, war es für die Benutzer ein Ärgernis, von zypper eine Fehlermeldung zu erhalten, wenn PackageKit im Hintergrund gestartet war. In der neuen Version kann das Problem nur noch auftreten, wenn PackageKit tatsächlich beschäftigt ist. Ferner wurde dem Tool eine bessere Fehlerbehandlung und eine Download-Option für die Optionen »in«, »up«, »dup«, »ve« und »patch« spendiert. Eine weitere Neuerung der Paketverwaltung stellt die Möglichkeit dar, Abhängigkeiten, die nur von einer einzelnen Anwendung genutzt werden, optional bei der Deinstallation der betroffenen Anwendung ebenfalls zu deinstallieren.

Die Entwickler aktualisierten einen großen Teil der in OpenSuse enthaltenen Programme, was zur Folge hat, dass viele Funktionen verbessert wurden. So unterstützt Yast nun LUKS-Volume-Passwörter für verschlüsselte Swap-Partitionen, ssh zeigt bei allen relevanten Tätigkeiten einen visualisierten Fingerabdruck an und vixie-cron wurde durch cronie ersetzt, dessen Entwicklung lebendiger wirkt. Das Power-Management-Werkzeug pm-utils liegt in Version 1.3.0 bei, nutzt udisks/upower und ist von der HardwareAbstraktionsschicht HAL unabhängig.

OpenSUSE 11.3 ist als DVD-Image, KDE-Live-CD und Gnome-Live-CD für 32- und 64-Bit-Architekturen sowie als Netzwerkinstallation verfügbar. Bei den Images handelt es sich um Hybrid-Images, welche sich zum einen auf DVDs oder CDs brennen, zum anderen einfach mittels dd unkompliziert auf USB-Medien übertragen lassen. Die mit OpenSuse 11.2 eingeführten Veröffentlichungs- und Support-Zeiträume sollen nun auch in der aktuellen Version beibehalten werden. Die Distribution zu festen Terminen alle acht Monate erscheinen und 18 Monate mit Sicherheits- und anderen wichtigen Updates versorgt werden. Ein ausführlicher Test des Produktes wird in Kürze folgen.

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