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Fr, 16. Juli 2010, 19:10

Gesellschaft::Politik/Recht

EU-Kommissarin Neelie Kroes: Open Source ist kein schmutziges Wort mehr

Anlässlich der GUADEC 2010 und des GNOME Open Desktop Day sprach sich Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, für einen verstärkten Einsatz freier Software in den Behörden der Europäischen Union aus.

Die aus den Niederlanden stammende Politikerin Kroes begann ihre auf Youtube veröffentlichte Rede damit, dass Open Source kein Pfui-Wort mehr ist. In den öffentlichen Verwaltungen beginne man zu erkennen, dass freie Software inzwischen mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung ist. Doch bis vor kurzem war freie Software in vielen öffentlichen Organisationen verpönt, zu viele Fragen wie die nach Unterstützung im Problemfall oder zur Sicherheit konnten oder wollten die Verantwortlichen nicht beantworten.

Kroes nannte mehrere positive Beispiele für gelungenen Open-Source-Einsatz in öffentlichen Verwaltungen. Unter diesen waren das Open Source Observatory and Repository (osor.eu), das über freie Software in Verwaltungen berichtet, oder die European Union Public Licence (EUPL), eine europäische Open-Source-Lizenz. Auch der Linux-Einsatz der Stadt München wurde von Kroes erwähnt.

Kroes betonte, dass die Gründe für freie Software nicht nur finanzieller Natur sind. Auch die größere Auswahl an Software und weniger Abhängigkeiten von Herstellern sprechen für Open Source. Innerhalb der EU zählen Frankreich, Spanien und Deutschland zu den Staaten mit dem höchsten Open-Source-Einsatz. In Organisationen des privaten Sektors ist freie Software ebenfalls angesagt, immer öfter verkünden große Firmen, nicht nur freie Software einzusetzen, sondern einzelne Projekte auch zu unterstützen. Auf EU-Ebene wird momentan Einiges dafür getan, dass sich freie Software ausbreiten kann, etwa mit Hilfe des europäischen Interoperabilitäts-Frameworks, dass einen Datenaustausch zwischen verschiedenen Behörden ermöglicht.

Neelie Kroes wurde 1941 in Rotterdam geboren und studierte an der dortigen Erasmus-Universität Wirtschaftswissenschaften. Bevor sie das Amt der EU-Kommissarin für die digitale Agenda übernahm, gehörte sie der Wettbewerbskommission der Europäischen Union an.

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