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Mi, 4. August 2010, 08:00

Gesellschaft

Praktische Anleitung für die Nutzung freier Software im öffentlichen Sektor

Thierry Aimé, Mitglied des französischen Finanzministeriums, hat mit neun Mitstreitern aus unterschiedlichen Behörden eine Anleitung verfasst, wie freie Software im öffentlichen Sektor genutzt werden kann. Das Schriftstück ist auf Französisch und Englisch beim Open Source Observatory and Repository erhältlich.

Auf 20 Seiten schreiben Aimé und Kollegen, was Software ist und welche Strafen (in Frankreich) beim Verstoß gegen Urheberrechtsgesetze drohen. Mit einem Abstecher zu Lizenzen kommen sie kurz darauf auf freie Software und ihre Vorteile zu sprechen, zeigen auf, wo Staatsdiener freie Software für Linux und Windows finden können und wie sie Lizenzen prüfen. Sie gehen darauf ein, was bei der Nutzung, Änderung und Weitergabe einmal ergatterter Software zu beachten ist.

Die Autoren des Leitfadens beschreiben, worauf öffentliche Stellen achten müssen, wenn sie Firmen mit der Entwicklung freier Software beauftragen bzw. bei Modernisierungen auf einzelne Softwarekomponenten zurückgreifen wollen, die unter einer Open-Source-Lizenz stehen. Sie weisen auf die Gefahren hin, dass viele Lizenzen untereinander nicht kompatibel sind, was es schwierig macht, ein Produkt zu entwickeln, das anschließend unter einer einzigen Lizenz stehen soll. In diesem Zusammenhang erwähnen sie die von der EU entwickelte European Union Public Licence (EUPL), die mit vielen anderen freien Lizenzen kompatibel ist.

Weitere Punkte betreffen offene Standards für den Dokumentenaustausch und wie die richtige Lizenz für durch öffentliche Mittel finanzierte Softwareentwicklungen gewählt wird. Hier raten Aimé und sein Team, bei der Entscheidung zu bedenken, ob die Anwendung nur im eigenen Staat genutzt oder weiter verteilt werden soll. Auch die Lizenzen für Dokumentationen werden thematisiert. Insgesamt umfasst der knapp gehaltene Leitfaden 23 Punkte, die Entscheidern, die sich bisher noch nicht mit der Materie befasst haben, einen guten Einstieg geben. Dabei liegt der Schwerpunkt mehr auf der Entwicklung und der damit verbundenen Frage der Lizenzierung als der praktischen alltäglichen Nutzung und Einführung.

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Kommentare (Insgesamt: 2 || Alle anzeigen )
Re: Gute Idee (BerlinerOptimist, Fr, 6. August 2010)
Gute Idee (Anonymous, Mi, 4. August 2010)
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