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Mi, 18. August 2010, 08:00

Software::Distributionen::Ubuntu

Ubuntu 11.04 trägt den Codenamen »Natty Narwhal«

In einem philosophischen Blog-Posting stellt Mark Shuttleworth den Codenamen für die Anfang 2011 erscheinende Ubuntu-Version 11.04 vor: Natty Narwhal, den schicken Meeressäuger. Damit werden auch die Spekulationen der Gemeinschaft beendet.

Die Benennung der kommenden Ubuntu-Versionen obliegt traditionell Canonical-Gründer Mark Shuttleworth. Er hoffe zwar jedes Mal, dass die Antwort sich irgendwann von allein ergebe, doch das Interesse sei bereits jetzt so groß geworden, dass er sich um eine Lösung kümmern müsse. Die Gemeinschaft hatte sich bereits seit spätestens Ende 2009 mit der Namenswahl beschäftigt, wie etwa eine Diskussion in einem Forum zeigt: Zwar liegt »Nasty Nibbles« weit ab vom Schuss, mit »Nervously Narwahl« traf ein Nutzer aber sogar schon die korrekte Spezies - eineinhalb Jahre vor der Veröffentlichung.

Shuttleworth verbrachte eigenen Aussagen zufolge die letzten Wochen mit einem Wörterbuch sowie einem Tier-Malbuch, und geriet dabei letztlich gar auf die philosophische Schiene: Zwar könne er das Problem der Namenssuche in all seinen indefiniten Facetten beschreiben. Da es aber NP-vollständig sei und er dank HP nun wisse, dass für die Lösung ein Quantencomputer nötig sei, müsse er sich auf die Ziele von Ubuntu 11.04 besinnen und möglicherweise daraus einen Namen ableiten.

Demnach soll die am 28. April 2011 erscheinende Linux-Distribution die »bestangezogene« Version bislang werden. Canoncial Design werde sich daher nach dem Erscheinen der demnächst zu veröffentlichenden Version, Ubuntu 10.10 »Maverick Meerkat«, darauf konzentrieren, die Fähigkeiten moderner Grafikprozessoren so gut wie möglich auszunutzen. Was dies genau bedeutet, lässt Shuttleworth bewusst offen, deutet aber an, dass es nicht nur um »äußere Schönheit«, sondern auch um Effizienz gehe - OpenGL sei zu mehr als nur schönen Grafikeffekten in der Lage.

Gleichzeitig arbeite man an der Unterstützung energiesparender (ARM)-Prozessoren, die zur Verringerung der Erderwärmung beitragen sollen. Der Codename solle daher einen Hinweis auf einen kühlen Planeten beinhalten.

Der Narwal sei als Bewohner der Arktis zwar noch nicht wirklich vom Aussterben bedroht (die IUCN führt ihn als »gering bedroht«), erinnere aber daran, dass es neben der Erde keine Ausweichmöglichkeit für die Menschheit gäbe und sich alle Lebewesen ein Ökosystem teilen. Dies passe zur Philosophie von Ubuntu, dessen Ziel es sei, die einzelnen Komponenten des Open-Source-Ökosystems zusammenzufassen und einem möglichst großen Publikum zugänglich zu machen. Gegenseitiger Respekt und ein Verständnis für die Komplexität des Ökosystems sei von großer Wichtigkeit, und gleichzeitig sei es wichtig, einen möglichst guten ersten Eindruck zu hinterlassen - der Narwal sei daher ein »schicker« Narwal.

Shuttleworth schließt mit einem Geburtstags-Glückwunsch an das Debian-Projekt und bedankt sich bei allen, die das Open-Source-Ökosystem unterstützen und voranbringen.

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