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Do, 9. September 2010, 17:58

Software::Entwicklung

JDK 7 frühestens Mitte 2011

Mark Reinhold, Chefarchitekt der Java-Plattformgruppe bei Oracle, hat die bisherigen Pläne für JDK 7 als zu optimistisch bezeichnet und schlägt ein JDK 7 mit weniger Neuerungen als geplant für Mitte 2011 vor.

Dass der bisherige Veröffentlichungsplan für das Java Development Kit (JDK) Version 7 zu optimistisch war, war laut Mark Reinhold schon seit einiger Zeit klar. Dieser Plan wurde, wie der Chefarchitekt der Java-Plattformgruppe bei Oracle erläutert, vor über neun Monaten erstellt, als Sun noch nicht von Oracle übernommen war. Die Integration nach der Übernahme dauerte länger als erwartet. Inzwischen sei die Entwicklerzahl für JDK bei Oracle größer als je zuvor und werde noch weiter vergrößert; man sei nun bereit, sich auf die Freigabe der nächsten Version zu konzentrieren.

Aktuelle Schätzungen der Projektleitung gehen davon aus, dass trotz der höheren Entwicklerzahl JDK 7 erst Mitte 2012 erscheinen könnte, wenn alle geplanten Funktionen enthalten sein sollen. Von den geplanten Funktionen sind allerdings die meisten schon jetzt fertiggestellt, nur einige wenige halten die Veröffentlichung auf. Dies sind die Projekte Lambda, das Funktionen, Funktionstypen und Lambda-Ausdrücke zu Java hinzufügen will, Jigsaw, das ein Modulsystem auf niedriger Ebene schaffen und JDK selbst damit modularisieren will, und Coin, das diverse kleinere Änderungen an der Sprache vornehmen will (teilweise bereits implementiert).

Die Alternative zu einem JDK 7 im Jahr 2012 ist für Reinhold, auf die noch nicht fertigen Teile erst einmal zu verzichten. Den derzeitigen Stand zu testen und zu stabilisieren, würde bis Mitte 2011 dauern. Dieser Stand könnte dann als JDK 7 veröffentlicht werden. Die restlichen Änderungen könnten dann zusammen mit weiteren Ende 2012 als JDK 8 erscheinen. Oracle tendiert stark zu dieser zweiten Variante, ist aber laut Reinhold noch für Einwände offen. Für Oracle sei diese Variante mit weniger Risiken verbunden, zudem zeige Java damit nach der schon langen Pause seit JDK 6 wieder mehr Bewegung. Die für Java-Verhältnisse kurze Zeit zwischen JDK 7 und JDK 8 wird nach Ansicht der meisten Kommentatoren keine nachteiligen Auswirkungen haben.

JDK 7 ohne Lambda, Jigsaw und Teilen von Coin bringt immer noch eine Reihe von Neuerungen, darunter Verbesserungen in der virtuellen Maschine, die den Speicherbedarf verringern, ein neuer Garbage Collector, der kürzere Pausen einlegt, verbesserte Unterstützung für andere Sprachen als Java, bessere Unterstützung von modularer Programmierung mit Superpackages, Annotationen an Java-Typen, bessere Classloader-Architektur, Unicode 5.1, Updates zu Multithread-Ausführung, Collection-Klassen, NIO, die Protokolle SCTP und SDP sowie ECC-Krypto-Algorithmen. Dazu kommen eine XRender-Pipeline für Java 2D, ein neues Aussehen (»Nimbus«) und die Klasse JLayer für Swing und eine aktualisierte XML-Klassensammlung.

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