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Mo, 4. Oktober 2010, 13:40

Software::Datenbanken

MariaDB 5.2 erreicht ersten Release-Kandidaten

Monty Program AB hat den ersten Veröffentlichungskandidaten des MySQL-Ablegers MariaDB 5.2 fertiggestellt und lädt zum Herunterladen und Testen ein. Die neue Version enthält zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen, die nicht im originalen MySQL zu finden sind.

MariaDB steht unter der GPLv2 und wurde nach dem dritten Kind von Michael »Monty« Widenius, dem Gründer von Monty Program und MySQL, benannt. Viele in MariaDB enthaltene Features werden schon sein langem in der Gemeinschaft verwendet, so dass MariaDB gemäß Monty sehr stabil läuft. Bereits in der Version 5.1 wurde in dem MySQL-Fork InnoDB durch die InnoDB-Variante XtraDB ersetzt. XtraDB soll bedeutend schneller laufen als InnoDB und kann verwendet werden, ohne ein Plugin installieren zu müssen. Andere in MariaDB enthaltende Storage-Engines sind PBXT und FederatedX.

Die InnoDB-Komponente enthält in der aktuellen Version eine überarbeitetes Thread-Behandlung, die der Datenbank mehr Tempo geben soll. Ferner wurde der erste Veröffentlichungskandidat um eine Unterstützung von virtuellen Spalten (Virtual Columns) erweitert. Dabei handelt es sich um eine Entwicklung, die ursprünglich von Andrej Zakhov für MySQL 6 geschrieben wurde, und es dem Anwender ermöglicht, Ausdrücke zu kreieren, die erst bei der Abfrage berechnet werden. Ferner soll ein segmentierter MyISAM-Cache für bis zu 70 Prozent höhere Geschwindigkeit sorgen.

Neu in der Version 5.2 RC von MariaDB ist ebenfalls ein neues Plug-in-Konzept für Authentifizierungsmodule. Anwender mussten sowohl bei MySQL als auch bei MariaDB jeweils einen Datenbank- und einen Systemaccount besitzen. Eine Kombination von Systemkonten, wie sie bei anderen Produkten möglich ist, war zwar für die neue Version von MySQL vorgesehen, soll aber nur zahlenden Kunden von Oracle zur Verfügung gestellt werden. Hier ist MariaDB schon erheblich weiter als das Original, denn mit dem neuen Konzept können Anwender nun sauf die Datenbank zugreifen, wenn sie lediglich mit ihrem Loginnamen im System angemeldet sind. Weitere Authentifizierungsmodule können mittels eines API ergänzt werden.

Zu den weiteren Neuerungen gehört die Umbenennung der Maria Storage Engine in Aria, die nun in der neuen Version auch Group-Commits unterstützt. Außerdem ist mit SphinxSE eine weitere Engine verfügbar, die die Volltextsuche schneller erledigen soll. Um die Neuerung nutzen zu können, bedarf es allerdings einer vorherigen Installation von Sphinx. Ferner haben die Entwickler auch die auf Graphen spezialisierte OQGRAPH-Engine eingebunden. Eine Liste aller Änderungen kann dem Changelog entnommen werden.

Mit der Freigabe des Veröffentlichungskandidaten ist die Entwicklung des RDBMS weitgehend fertig. Künftige Versionen sollen sich deshalb keinen neuen Funktionen, sondern lediglich der Korrektur von Fehlern widmen. Das System kann von der Projektseite sowohl im Quellcode als auch als binäre Pakete für Linux, Solaris und Windows herunterladen werden.

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