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Di, 16. November 2010, 08:46

Unternehmen

Linux-Standardversion für eingebettete Systeme

Verschiedene Hersteller eingebetteter Systeme wollen sich auf Standardversionen des Kernels verständigen, um die Kosten zu senken.

Tim Bird von Sony, Vorstand der Architekturgruppe im CE Linux Forum, erklärte auf der Mailingliste für eingebettetes Linux, dass in jüngster Zeit zwei Konferenzen über eingebettete Linux-Systeme abgehalten wurden, eine in Tokio und eine im englischen Cambridge. Dabei diskutierten Vertreter der Industrie und der Gemeinschaft auch darüber, wie der Wert von Linux für die Hersteller erhöht werden und die Kosten gesenkt werden könnten. Das Ergebnis war, dass die Hersteller in bestimmten Abständen eine Standardversion von Linux definieren wollen, die als Ausgangspunkt für viele Produkte dienen soll.

Die Variation der eingesetzten Linux-Versionen wurde von den Herstellern als signifikantes Problem bezeichnet. Eine neue Kernel-Version ist nicht so leicht in ein Produkt zu integrieren und kann hohe Kosten bedeuten. Die damit verbundenen Tests beispielsweise kosten Zeit und Geld. So ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Hersteller bei der anfänglich eingesetzten Kernel-Version bleiben, die manchmal sehr alt ist, manchmal schon fünf Jahre.

Die Industrie will das Problem nun mit der Auswahl einer »Flag Version« beheben. Alle Hersteller sind aufgerufen, die gewählte Version für ihre Software-Entwicklung, Integration und Test zu verwenden. Die gewählte Version soll in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft so lange gepflegt und aktualisiert werden, bis die nächste Standardversion definiert wurde.

Durch die gemeinsame Nutzung einer Standardversion wird es den Herstellern möglich, aktuellere Versionen von Linux einzusetzen. Dies mag zunächst widersprüchlich klingen, da eine langfristig gepflegte Version sich zwangsläufig zunehmend stärker von der aktuellsten Version unterscheidet. Die Hersteller dürften dadurch aber Zeit sparen, die in die Arbeit an neuen Features, Arbeit mit der Upstream-Version und häufigeres Aktualisieren auf die neueste Version investiert werden kann.

Die erste Linux-Standardversion für den eingebetteten Bereich wird Linux 2.6.35, da diese Version bereits von mehreren Herstellern, darunter Sony, Google, MeeGo und Linaro, eingesetzt oder für den Einsatz vorbereitet wird. Laut Bird werden mehrere Unternehmen für die Entwicklung, Integration und Test dieser Version sorgen. Weil Greg Kroah-Hartman bereits angekündigt hat, dass er Linux 2.6.35 nicht mehr aktualisieren wird, ist noch unklar, ob die gemeinschaftlich gepflegte Version auf Kernel.org oder an anderer Stelle bereitgestellt wird.

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