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Di, 18. Januar 2011, 14:22

Software::Desktop

Aktuelle Firefox-Betaversion deaktiviert WebGL unter Linux weitgehend

Die gerade veröffentlichte neunte Betaversion von Firefox 4 deaktiviert unter Linux WebGL vollständig, außer wenn der proprietäre Nvidia-Treiber verwendet wird.

Der proprietäre Nvidia-Treiber ist laut den Entwicklern bei Mozilla derzeit der einzige Grafiktreiber unter Linux, der WebGL ohne Abstürze nutzbar macht. Betatester von Firefox hatten zahlreiche Abstürze des Browsers gemeldet, nachdem die Entwickler zwischen der achten und neunten Betaversion die Initialisierung des OpenGL-Kontexts geändert hatten. Die Entwickler schieben diese Abstürze auf die Grafiktreiber und erklären, dass Firefox eine nahezu vollständige Implementierung von OpenGL 2 benötige, um WebGL korrekt ausführen zu können. Dies sei anspruchsvoller als viele andere Programme wie beispielsweise Composite-Window-Manager.

Da es dem Firefox-Team in der Kürze der Zeit nicht möglich war, das Problem zu umgehen oder gar die Treiber zu korrigieren, wurde ein Workaround geschaffen. Dieser besteht darin, wie in den Anmerkungen zur Veröffentlichung knapp beschrieben wird, dass WebGL unter Linux vorübergehend nicht verfügbar ist - es sei denn, man besitzt eine Nvidia-Grafikkarte und verwendet deren proprietären Treiber, denn mit diesem Treiber wurden bisher keine Abstürze gemeldet. Das Problem wurde auch im Bugtracking-System von Mozilla unter der ID 624390 diskutiert. Nach Ansicht einiger Entwickler treten alle bisher gemeldeten Fehler mit sehr alten Grafikkarten oder veralteten Treibern auf. Es sollte also möglich sein, WebGL für einige Treiber bald wieder zu aktivieren, was auch der Wunsch der Firefox-Entwickler ist. Dazu müssen die vorhandenen Fehlerberichte noch ausgewertet werden. Außerdem soll der OpenGL-Code in Firefox verbessert werden.

Wäre Firefox eine normale Applikation, könnten die Entwickler WebGL einfach aktivieren und den Benutzern eine Option anbieten, mit der man, wenn es zum Absturz kommt, diese Funktion deaktivieren kann. Da aber die Benutzer Webseiten laden, die beliebigen WebGL-Code enthalten können, würde solch ein Vorgehen in Firefox als Denial of Service und damit als Sicherheitslücke angesehen. Daher haben sie vorerst die aus ihrer Sicht sicherste Lösung gewählt. In Zukunft wird es wohl nötig sein, anhand des Treibernamens und der Version zu entscheiden, ob WebGL aktiviert wird oder nicht. Ob dies in Form einer schwarzen Liste (Treiberversionen, die Probleme verursacht haben) oder in Form einer weißen Liste (Treiberversionen, von denen keine Probleme bekannt sind) geschehen wird, ist noch offen. In einem von etlichen weiteren Fehlerberichten schreibt Benoit Jacob, dass Mozilla nun mit den X.org-Treiber-Entwicklern kommuniziere, um die Probleme zu lösen.

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