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Mo, 24. Januar 2011, 18:06

Gesellschaft::Politik/Recht

Australische Behörden sollen OOXML nutzen

Eine Richtlinie der australischen IT-Behörde AGIMO will die Desktop-Umgebungen der Behörden-Rechner vereinheitlichen und die Kommunikation der Behörden untereinander verbessern. Dazu soll das Microsoft-Dokumentenformat OOXML verwendet werden.

Die Richlinie (PDF) zielt auf die Schaffung einer einheitlichen Arbeitsumgebung (Common Operating Environment, COE) ab. Bei den Dateiformaten wird der Einsatz von OOXML gefordert. Laut einem Bericht von IT News wird das zumindest kurzfristig dazu führen, dass MS-Office in den australischen Behörden nahezu konkurrenzlos bleiben wird. Aktuell sollen etwa 86% der PCs mit MS-Office und 13% mit Lotus Symphony ausgestattet sein.

Zwar wurde OOXML von der ISO als Standard anerkannt, der Weg dorthin war jedoch ebenso fragwürdig wie das Resultat. Zwar wurden im ISO-Standard viele Windows- und MS-Office-Abhängigkeiten beseitigt, doch was die staatliche australische IT-Behörde AGIMO festgelegt hat, ist die bereits vorher standardisierte ECMA-Variante von OOXML. Einen Vorteil hat diese Festlegung: Diese Variante ist die, die von MS-Office unterstützt wird, denn Microsoft hat in seinen Produkten nicht den ISO-Standard umgesetzt. Alternative Programme wie OpenOffice oder LibreOffice tun sich mit dem Schreiben, zum Teil auch mit dem Lesen des ECMA-Formats, schwerer. Andere Anwendungen können das Format nur lesen, nicht schreiben.

John Sheridan von AGIMO beziffert die Zahl der PCs, die von der Richtlinie betroffen sind, auf 265.000. Die Richtlinie war nach seinen Angaben ein halbes Jahr lang publiziert, um Kommentare zu ermöglichen. Es sei jedoch kein einziger Kommentar abgegeben worden. Mit der Richtlinie wird der Einsatz von MS-Office offensichtlich gestärkt, während alternative Anbieter wie IBM, Oracle und Google nur wenige Chancen haben werden. Ausnahmen von der Richtlinie, die jährlich aktualisiert werden soll, sind jedoch möglich. Zudem sagt die Richtlinie ausdrücklich, dass alternative Formate nicht ausgeschlossen sind.

Die Kommunikation der Behörden mit den Bürgern soll ebenfalls nicht das Thema der Richtlinie sein. Die Bürger werden auch künftig kein MS-Office lizenzieren müssen, um mit den Behörden zu kommunizieren. Dafür sollen die Behörden offene Formate wie HTML, PDF und RTF verwenden.

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Kommentare (Insgesamt: 13 || Alle anzeigen )
Re[3]: keine Einwände (Ragas, Mi, 26. Januar 2011)
Re: Die Armen. (Know your enemy, Di, 25. Januar 2011)
Re: Die Armen. (HansiHinterseher, Di, 25. Januar 2011)
Re[2]: keine Einwände (o13, Di, 25. Januar 2011)
Re: keine Einwände (Kekz, Di, 25. Januar 2011)
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