Login
Newsletter
Werbung

Do, 27. Januar 2011, 11:36

Software::Netzwerk

Konsistente Benennung der Netzwerkschnittstellen unter Linux

In Fedora 15 und später voraussichtlich auch in anderen Distributionen wird eine neue Methode Einzug halten, die Netzwerkschnittstellen eines Systems konsistent zu benennen.

Matt Domsch von Fedora arbeitet nach eigenen Angaben seit einiger Zeit an dem Problem, dass die Netzwerkschnittstellen eines Systems je nach dem Timing der Erkennung unterschiedliche Namen haben können. Sind mehrere Ethernet-Karten vorhanden, so können sie im Prinzip bei jedem Systemstart in anderer Reihenfolge erkannt werden, so dass beispielsweise eth0 und eth1 die Plätze tauschen. Systeme mit udev verhindern dies zumeist, indem sie die Mac-Adresse einem festen Namen zuordnen, was allerdings beim Austausch der Netzwerkkarte eine Justierung von Hand erfordert. Verschiedene andere Lösungen wurden erwogen (PDF-Datei), doch laut Domsch wurde keine davon für akzeptabel erachtet.

Besser, so Domsch, wird das Problem mit dem von Dell entwickelten Programm biosdevname gelöst. Dieses versucht, Informationen der Firmware (ACPI oder andere Methoden) zu nutzen und fällt, wo nötig, auf die bisherigen Mechanismen zurück. Die einfachen Regeln zur Benennung sind: Schnittstellen auf dem Board werden als em[1-N] bezeichnet, was dem Aufdruck auf dem Gehäuse genau entsprechen soll. Der komplexere Name pci<slot>#<port>, beispielsweise pci3#1, soll Netzwerkkarten in PCI-Slots bezeichnen. Virtuelle Geräte (NPAR und SR-IOV) erhalten einen Unterstrich, gefolgt von einer Nummer von 0 bis N, als Suffix. Andere Linux-Konventionen, die Punkt und Doppelpunkt im Namen verwenden (VLANs und Aliase), bleiben unverändert.

biosdevname wird als udev-Hilfsprogramm gestartet und liest die benötigten Informationen aus ACPI, falls vorhanden. Sonst wird nach einem Index und Label in den Typen 9 und 41 von SMBIOS 2.6 gesucht. Ist auch das nicht vorhanden, wird der Index über die proprietäre SMBIOS-Erweiterung von HP gesucht, wenn möglich. Als letzte Option bleibt die bisherige Suche über die PCI-Slots.

biosdevname soll in Fedora 15 schon standardmäßig aktiv sein. Wer es nicht nutzen will, kann es deinstallieren. Software, die sich darauf verlässt, dass eine Netzwerkschnittstelle einen bestimmten Namen wie eth0 hat, sollte geändert werden. Solche Software ist laut Domsch schon jetzt fehlerhaft, selbst wenn es noch nicht bemerkt wurde.

Werbung
Kommentare (Insgesamt: 29 || Alle anzeigen )
Roli8200 (So ein Müll, Mo, 31. Januar 2011)
Re[11]: sehr kompliziert *g* (Temar, Fr, 28. Januar 2011)
Re[10]: sehr kompliziert *g* (asdfgh, Fr, 28. Januar 2011)
Na, toll. (Anonymous, Fr, 28. Januar 2011)
Re[8]: sehr kompliziert *g* (haha, Fr, 28. Januar 2011)
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung