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Di, 22. Februar 2011, 13:50

Software::Virtualisierung

Qemu 0.14 freigegeben

Version 0.14 der virtuellen Maschine Qemu enthält erstmals Unterstützung für das SPICE-Protokoll und zahlreiche weitere markante Verbesserungen.

Nach über vier Monaten Entwicklungszeit seit Qemu 0.13 bringt die neue Version unter anderem Unterstützung für das SPICE-Protokoll, Verbesserungen im Dateiformat qcow2, ein neues einfacheres Dateiformat QED, neue und verbesserte Treiber und Korrekturen.

Mit dem SPICE-Protokoll kann viel besser als bisher eine Desktop-Virtualisierung verwirklicht werden. Damit läuft der Desktop eines Benutzers als virtuelle Maschine auf einem Server, während die grafische Oberfläche auf dem Rechner des Benutzers erscheint. Bisher war ein entsprechendes Verhalten nur mit VNC möglich, doch SPICE soll wesentlich effizienter und flexibler sein. Das Protokoll soll schnell genug sein, um selbst Multimedia-Anwendungen mit hohem Bandbreitenbedarf zu unterstützen. Ein virtueller Desktop soll sich so in der Reaktionszeit kaum von einem physischen Desktop unterscheiden. SPICE selbst ist nicht auf virtuelle Maschinen beschränkt, sondern kann allgemein für die Darstellung von Desktops auf anderen Rechnern genutzt werden.

Als Ausgabegerät für das SPICE-Protokoll dient in Qemu 0.14 die paravirtualisierte Grafikkarte qxl. Es ist auch möglich, mehrere qxl-Geräte in einer virtuellen Maschine zu haben.

Bei den emulierten Gerätetreibern kam ein ICH-9-AHCI-Controller hinzu, der allerdings noch nicht als stabil gilt. Verbesserungen gab es bei USB, wo die Unterstützung für USB 2.0 näher rückt, aber noch nicht erreicht ist, virtio-Geräten, insbesondere virtio-net, PCI Express und anderen. Intel HD-Audio wurde mittels eines emulierten Controllers sowie zwei Codecs (einem vollständigen und einem ohne Aufnahme-Möglichkeit) implementiert. Auch Message Signaled Interrupts (MSI/MSI-X) wurden implementiert, und die Live-Migration soll stabiler sein.

Das Dateiformat qcow2 für virtuelle Disks wurde wesentlich verbessert. Einige Operationen werden dank eines Writeback-Caches bis zu zehnmal schneller. Schnappschüsse lassen sich nun aus qcow-Images in separate Images kopieren. Lese- und Schreiboperationen kommen ohne Kopiervorgänge aus.

Qemu 0.14 unterstützt auch ein ganz neues Image-Format namens QEMU Enhanced Disk (qed). Dieses Format ist etwas einfacher als qcow2 und soll dafür schneller sein und besser die Datenintegrität sicherstellen. Neu ist auch ein Treiber für ceph/rbd. Dabei ist RBD ein Block-Treiber für das verteilte Dateisystem Ceph. Der Block-Treiber NBD dagegen wurde erheblich beschleunigt.

QEMU Monitor Protocol (QMP) gilt nun als fertiggestellt. Es kann nun auch Monitor-Kommandos ausführen, für die es bisher keinen eigenen Mechanismus gibt. Die Entwickler führten außerdem ein plattformunabhängiges Tracing ein, das mit DTrace, SystemTap, LTTng und Trace-Dateien genutzt werden kann. Außerdem wurde ein MMIO-Framework implementiert. Einzelheiten zur neuen Version findet man im Änderungslog.

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Kommentare (Insgesamt: 5 || Alle anzeigen )
Re[2]: SPICE rockt! (Marc, Mi, 23. Februar 2011)
Re: SPICE rockt! (Meinhard, Mi, 23. Februar 2011)
SPICE rockt! (Marc, Di, 22. Februar 2011)
Re: Danke (HaMü, Di, 22. Februar 2011)
Danke (ChilliConCarne, Di, 22. Februar 2011)
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