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Mo, 14. März 2011, 21:44

Software::Video

libav soll FFmpeg ersetzen

Nachdem im Januar eine Gruppe von Entwicklern den Hauptbetreuer von FFmpeg für abgesetzt erklärt und ein eigenes Quellcode-Repositorium angelegt hatte, wurde nun auch ein neuer Name für die freie Bibliothek vorgestellt.

Bereits im Januar hatte eine Gruppe von Entwicklern eine Verlautbarung veröffentlicht, nach der die Projektverantwortung an sieben Personen übertragen wird und der bisherige hauptsächliche Projektbetreuer Michael Niedermayer keine Rolle in FFmpeg mehr spiele. Die Entwickler rechtfertigten ihre Rebellion damit, dass der bisherige Hauptbetreuer eine diktatorische Haltung habe, streitsüchtig sei und somit Neulinge abgeschreckt habe. Die Entwicklung sollte deshalb auf ffmpeg.org weitergehen bis eine neue Projektstruktur aufgebaut sei, bei der die sieben Entwickler Änderungsrechte am Repositorium haben und alle anderen ihre Änderungen in der Mailingliste vorstellen, so dass sie diskutiert werden können.

Knapp zwei Monate nach der Revolution resultiert das nun in einem Fork des Projektes. Wie die Entwickler bekannt gaben, wird FFmpeg nun unter dem Namen libav weiter entwickelt. Sowohl die Hauptseite als auch die Bibliothek selbst sei bereits umgezogen. Die alten Mailinglisten und -IRC-Channel seien zwar weiterhin aktiv, werden aber künftig durch die offiziellen neuen Listen ersetzt.

Ob dem Aufruf der Rebellen nun tatsächlich alle Entwickler gefolgt sind, darf allerdings bezweifelt werden. Die momentane Situation deutet eher auf zwei sich gegenseitig behindernde und bekriegende Projekte hin. So drohen beispielsweise ehemalige Entwickler dem Projekt mit gerichtlichen Folgen, sollte es weiterhin das alte Logo benutzen. Nach ihrer Meinung gehöre es nicht dem Projekt, sondern dem Ersteller. Der Maintainer von FFmpeg lässt dagegen keine Gelegenheit verstreichen, um gegen das neue Projekt zu wettern.

So stehen sich zwei Parteien gegenüber, die unversöhnlich scheinen. Die Zeit und die Aktivität der jeweiligen Kreise wird zeigen, welches Projekt künftig die Oberhand behält. Denn eine Sache ist bereits im Vorfeld klar: Fragt man die jeweiligen Projekte, so sind beide der Meinung, die Originale zu sein.

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