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Mi, 16. März 2011, 16:08

Software::Datenbanken

Drizzle erreicht produktiven Status

Der auf Hochverfügbarkeit ausgelegte MySQL-Fork Drizzle ist nach Angaben der Autoren reif für den produktiven Einsatz.

Drizzle wurde nicht von Grund auf neu entwickelt, sondern beruht auf dem Code der populären Datenbank MySQL 6.0 aus dem Jahre 2008, aus dem zunächst zahlreiche Features entfernt wurden. Übrig blieb nach dem Willen der Entwickler nur das, was typische Webanwendungen benötigen. Insbesondere sollen sehr viele gleichzeitige Abfragen möglich sein. Das System ist modular aufgebaut und ermöglicht die Einbindung eigener Entwicklungen. Drizzle steht zum größten Teil unter der GPLv2, eingereichte Plugins können unter jeder beliebigen, zur GPLv2 kompatiblen Lizenz beigesteuert werden.

Der Schwerpunkt der Entwicklung von Dizzle lag nach Angaben der Entwickler auf Skalierbarkeit und Geschwindigkeit. Dementsprechend wurden auch alle von den Entwicklern nicht benötigten Funktionen entfernt. So unterstützt Drizzle weder Windows-Systeme, noch nutzt es Zeitzonen. Ebenfalls entfallen sind Skripte zur Installation des Systems. Drizzle soll als Paket ausgeliefert werden, dass keinen administrativen Overhead mit sich bringt.

Die Architektur von Drizzle besteht aus einem schlanken Kern, einem so genannten Microkernel, der effizient arbeitet, leicht verständlich ist und durch eine Plugin-Schnittstelle um weitere Funktionen erweitert werden kann. Das System wurde in C++ geschrieben und nutzt die Standard Template Library (STL) sowie Boost. Das Plugin-API, das auch MySQL mit sich bringt, wurde gründlich überarbeitet. So sind unter anderem das Logging, Authentifikation, Replikation oder der Scheduler als Plugins realisiert. Zudem unterstützt der Server verschiedene Netzwerkprotokolle, darunter auch das MySQL-Protokoll, sowie ein neues Dizzle-Protokoll. Im Gegensatz zu MySQL unterstützt Drizzle im Moment allerdings weder Stored Procedures noch Trigger oder SQL-Views. Eine spätere Implementierung als Plugin ist allerdings nicht ausgeschlossen.

Wie die Entwickler schreiben, hat das System nun einen Status erreicht, der einen Einsatz des Systems in produktiven Umgebungen ermöglicht. Zwar will Stewart Smith Drizzle nicht explizit als »Produktionsreif« bezeichnen, weil Software immer diverse Probleme enthalten wird und jeder den produktiven Status anders definiert, doch habe er keinen Zweifel daran, dass Dizzle produktiv eingesetzt werden kann. »Drizzle7 ist etwas, was in Linux-Distributionen eingebunden werden kann«, schreibt er.

Drizzle kann ab sofort vom Server des Projektes heruntergeladen werden.

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