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Do, 28. April 2011, 11:30

Unternehmen

Systemd will Konfigurationsdateien vereinheitlichen

Lennart Poettering hat eine weitere Folge seiner Blogbeiträge über Systemd veröffentlicht. Diese Ausgabe befasst sich mit der Konfiguration. Systemd führt dabei keine neuen Konzepte ein und will zu verschiedenen Linux-Distributionen kompatibel bleiben, strebt jedoch eine Vereinheitlichung an.

Eines der Ziele von Systemd, das Hochfahren des Systems ohne Ausführung von Shell-Skripten, ist laut Poettering weitgehend erreicht. Aufgrund der einfachen und gut definierten Formate der bekannten Konfigurationsdateien war es nach seinen Angaben recht problemlos, die zahllosen Shell-Skripte durch C-Code zu ersetzen. Allerdings gibt es auch Dateien, die sich im Pfad oder im Format zwischen den Distributionen unterscheiden. Systemd kann mit all diesen umgehen, aber das macht viele Fallunterscheidungen im Code notwendig.

Um diese Situation zu verbessern, definiert Systemd seine eigenen Konfigurationsdateien. Diese werden bevorzugt gelesen, und nur wenn sie nicht vorhanden sind, wird auf distributionsspezifische Konfigurationsdateien zurückgegriffen. Systemd führt dabei jedoch keine neuen Konzepte ein, sondern orientiert sich an den vorhandenen Dateien. Ziel von Systemd ist es, dass die Distributionen, die Systemd verwenden, diese Dateien übernehmen und so die Konfiguration nach und nach vereinheitlicht wird.

Einwände gegen die Namen und Inhalte der Konfigurationsdateien kommen weitgehend zu spät, da dieses Thema laut Poettering bereits auf verschiedene Weise mit Vertretern aller interessierten Distributionen diskutiert wurde. Die jetzt definierten Dateien sind das Ergebnis der Diskussionen und wurden von allen akzeptiert.

Im weiteren Verlauf des Beitrags stellt Poettering die Konfigurationsdateien vor. /etc/hostname enthält wie zu erwarten den Hostnamen des Systems. /etc/vconsole.conf konfiguriert die Tastaturbelegung und die Konsolen-Schriftart, /etc/locale.conf die Sprache.

/etc/modules-load.d/*.conf ist ein neues Verzeichnis, in dem Dateien abgelegt werden können, die statisch zu ladende Kernel-Module definieren. /etc/sysctl.d/*.conf erweitert das Konzept von /etc/sysctl.conf auf mehrere Dateien zur Einstellung von Kernel-Parametern. Dateien in /etc/tmpfiles.d/*.conf benennen die Dateien, die beim Systemstart oder zur Laufzeit erzeugt, gelöscht oder bereinigt werden müssen. Ein weiteres Verzeichnis, /etc/binfmt.d/*.conf, ermöglicht die Registrierung von zusätzlichen Binärformaten, beispielsweise für Java, Mono und WINE. Alle Dateien in den Unterverzeichnissen haben die Endung .conf, um sie von Backup-Dateien und Datenmüll zu unterscheiden.

/etc/os-release standardisiert die Angabe der Distributionsversion. /etc/machine-id soll eine Rechner-ID enthalten, wie sie etwa von D-Bus benötigt wird. Sie ändert sich nach der Installation nie. /etc/machine-info schließlich soll Metadaten über den Rechner enthalten, was auch ein Icon einschließen kann, und einige andere Dateien wie /etc/favicon.png ersetzen soll.

Poettering ruft die Entwickler dazu auf, künftig nur noch diese zu verwenden und damit einen neuen Standard zu setzen. Denn ein Standard werde nur durch Benutzung zum Standard.

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