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Di, 10. Mai 2011, 12:37

Software::Entwicklung

Nokia stellt Pläne für Qt 5 vor

Lars Knoll aus dem Qt-Entwicklerteam des finnischen Telekommunikationstechnikherstellers Nokia hat die Pläne des Konzerns für die kommende Qt-Version 5 vorgestellt. 2005 wurde mit Qt 4 die letzte große Version des Frameworks für grafische Benutzeroberflächen veröffentlicht.

Die neue Qt-Version soll den Entwicklungen der letzten Jahre gerecht werden. Konzentrierten sich die Entwickler bei Qt 4 hauptsächlich auf Desktop-Systeme, rückten nach und nach auch mobile Geräte in den Fokus, die in Nebenversionen berücksichtigt wurden. Qt 5, der nächste große Versionssprung, wird viele Neuerungen enthalten, unter anderem Qt Quick, QML Scenegraph und Project Lighthouse.

Zu den Zielen der Entwickler zählen eine bessere Nutzung des Grafikprozessors und eine schnellere Entwicklung von Anwendungen mittels QML und Javascript. Qt Apps sollen Webanwendungen auf mobile Geräte bringen und der Code für einzelne Ports soll leichter zu implementieren und zu warten sein. Änderungen an den APIs sollen einen Schlussstrich unter Einschränkungen der Vergangenheit setzen. Damit einhergehend können die Entwickler nicht garantieren, dass Qt 5 abwärtskompatibel ist, so dass bestehende Anwendungen angepasst werden müssen.

Qt 5 wird sich anfangs auf wenige Betriebssysteme und Plattformen konzentrieren, etwa Linux, Mac OS X und MS Windows sowie X11 und Wayland. Bei der Entwicklung möchte Nokia eng mit der Gemeinschaft zusammenarbeiten. Das Entwicklermodell sieht vor, dass Qt 5 sofort als Open-Source-Projekt startet, dessen Quellen offen zugänglich sind.

In Qt 5 sollen laut den Entwicklern alle Nutzeroberflächen in QML umgesetzt werden, Anwendungslogik und sogar ganze Anwendungen sollen sich neben C++ auch in JavaScript implementieren lassen. Die Grafikarchitektur wird auf Qt Quick und QML Scenegraph basieren. QWidgets wird auf Scenegraph aufsetzen, anders als in Qt 4, wo es noch genau andersherum ist.

Alle Qt-Ports werden voraussichtlich auf Lighthouse basieren, was die Unabhängigkeit vom zugrundeliegenden GUI-System fördert. Das Qt-Repositorium wird modularer, so dass sich neue Code-Beiträge leichter integrieren lassen. Da Nutzeroberflächen vorwiegend in QML umgesetzt werden sollen, verschieben die Entwickler die QWidgets-Funktionalitäten in eine eigene Bibliothek.

Die erste Beta-Version wollen die Qt-Entwickler noch vor Jahresende veröffentlichen, mit der stabilen Version rechnen sie 2012. Qt 5 wird sich auch auf zukünftige KDE 5-Versionen auswirken. Interessierte, die nach mehr Informationen zur neuen Version des Qt-Frameworks lechzen, finden sie im Qt 5-Whitepaper bzw. auf dem Qt Contributor Summit vom 16. bis 18. Juni in Berlin.

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