Die Gartner Group, bisher berüchtigt für ihre Microsoft-Freundlichkeit, hat überraschend eine Analyse veröffentlicht, die Open Source Software (OSS) in ein ganz anderes Licht rückt.
Die Analyse will Mythen um Entwicklung und Support von Open Source zerstreuen- und sie tut das gründlich. Folgende Thesen werden aufgestellt:
Die Entwicklung eines OSS-Projekts wird fast immer von einer Einzelperson oder einer kleinen Gruppe kontrolliert.
OSS wird durch Beiträge Dritter nicht instabil, da durch die gerade genannten Kernentwickler eine Qualitätskontrolle stattfindet. Die Freigabe der Quellen und die verteilte Fehlersuche tun ein übriges.
Ein OSS-Projekt stirbt nicht, wenn die Hauptentwickler aufhören. Jederzeit kann jemand die verwaisten Quellen weiterentwickeln.
Es gibt Support durch Mailinglisten usw., bei größeren Projekten durchaus auch professionellen Support rund um die Uhr. Der Support durch Mailinglisten ist für manche Unternehmen allerdings nicht ausreichend. Dies bleibt eine Herausforderung für OSS.
OSS-Projekte unterliegen kaum der Gefahr der Zersplitterung oder Balkanisierung, solange der Quellcode verfügbar bleibt. Denn der Code von abgespaltenen Projekten kann wieder in das ursprüngliche Projekt integriert werden. Ist das abgespaltene Projekt besser als das ursprüngliche, setzt es sich durch. In jedem Fall profitieren die Anwender von solchen Spaltungen.
Die Analyse kommt zu dem Schluß, daß alle Firmen, die OSS bisher ausgeschlossen haben, ihre Strategie überdenken sollten.
