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Di, 28. Juni 2011, 17:57

Gesellschaft::Politik/Recht

Angriff gegen GPL auf Mauritius

Ausgerechnet eine Firma namens Linux Solutions hat entweder keinerlei Ahnung von der GPL oder versucht das dortige höchste Gericht über die Natur der Lizenz zu belügen.

Wie Harald Welte, Netfilter-Entwickler und Gründer von gpl-violations.org erfahren hat, behauptet eine in Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius, ansässige Firma namens Linux Solutions LTD., GPL-Software habe keine Copyright-Beschränkungen. In dem Verfahren, das zur Zeit am höchsten Gericht des Inselstaats läuft, geht es eigentlich nicht um die Lizenz, sondern um einen Streit zwischen der Firma und einem ihrer freien Mitarbeiter. Dieser habe eine Verschwiegenheitsvereinbarung nicht eingehalten und Code veröffentlicht, den er im Auftrag der Firma entwickelt hat. Wer in diesem Verfahren recht hat und was das überhaupt mit der GPL zu tun hat, bleibt unklar.

Den Unmut von Welte erregte aber eine Aussage der Firma, die laut Protokollen (die Welte in seinem Blog veröffentlicht hat), unter Eid abgegeben wurden. Die Aussage ist, dass GPL-Software keine Copyright-Restriktionen habe und folglich jede von solcher Software abgeleiteten Werke das Eigentum des Schöpfers dieser Werke werden. Gemeint ist hier wahrscheinlich, dass die von dem freien Mitarbeiter geschriebene Software Eigentum von Linux Solutions werden, eine Regelung, die bei proprietärer Software üblich ist.

Dies ist laut Welte eine völlig falsche Darstellung der GPL (»Welche Sorte von Marihuana rauchen die in Mauritius?«). Unabhängig davon, wer in dem Prozess Recht behält, glaubt er, dass es unakzeptabel sei, dass solche Aussagen vor Gericht gemacht werden. Er würde mithelfen, diese Aussage klarzustellen. Am besten wäre es, wenn ein Experte in Rechtsfragen von Open Source einen entsprechenden Brief an das Gericht schreiben würde.

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