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Mo, 25. Juli 2011, 14:36

Software::Desktop

Streit um »System Settings«

In einer E-Mail an die Liste der Gnome- und KDE-Projekte beschwert sich der Betreuer der KDE System Settings über die Änderung des Namens des Gnome-Pendants. Laut Ben Cooksley führe die Einführung desselben Namens unter beiden Umgebungen zu Konfusionen und verursache Probleme.

Kontrollzentrum in Baum- und Icon-Darstellung (KDE 4.3)

kde.org

Kontrollzentrum in Baum- und Icon-Darstellung (KDE 4.3)

Geht es nach dem willen der Gnome-Entwickler, so soll die ehemals als »GNOME Control Center« benannte Konfigurationskomponente unter dem Namen »System Settings« firmieren. Was sich zuerst nach reiner Kosmetik anhört und durch die Gnome-Entwickler kurzerhand implementiert wurde, erweist sich in der Praxis als problematisch. Betroffen von der Änderung sind nämlich Nutzer von Anwendungen beider Umgebungen. Denn die gleiche Benennung der verschiedenen Applikationen führe zwangsläufig dazu, dass sie auch in der Umgebung nicht mehr unterscheidbar sind. Dass das nicht nur ein theoretisches Problem ist, zeigte eine Fehlermeldung bei Ubuntu.

Kaum verwunderlich deshalb, dass die Änderung vor allem beim Entwickler der KDE System Settings wenig Freude fand. In harschen Worten kritisierte er die Umbenennung der Applikation und verlangte zugleich eine Rücknahme. Laut Ben Cooksley ist dem Anwender nicht zuzumuten, dass er im Falle der Nutzung von Anwendungen beider Umgebungen nicht mehr in der Lage ist, die Applikationen grafisch zu unterscheiden.

Ob es tatsächlich zu einer Umbenennung der Applikation kommt, wie von Cooksley ursprünglich verlangt, darf bezweifelt werden. In einer teils sehr emotional geführten Diskussion kamen zwar viele Vorwürfe und Anschuldigungen zu Sprache, doch auch Lösungen wurden genannt. Für manche Gnome- und KDE-Entwickler war es durchaus denkbar, dass die Benennung der Applikationen mittels .desktop-Dateien gelöst werden könnte. So könnte unter KDE die Steuerungskomponente »System Settings« heißen und unter allen anderen Umgebungen »KDE System Settings«. Dasselbe sollte auch für die Gnome-Umgebung gelten.

Ben Cooksley sieht in dem Vorschlag eine durchaus praktikable Lösung, die allerdings erst in späteren Versionen von KDE angegangen werden könnte. Für die kommende Version 4.7 sieht er dagegen wenig Spielraum, denn kurz vor der Freigabe der stabilen Version seien funktionale Änderungen nicht mehr durchführbar.

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