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Haiku feiert 10-jähriges Bestehen
Zehn Jahre ist es her, als Marcus Overhagen auf der Liste des damaligen OpenBeOS-Projektes die Strukturen des BeOS-inspirierten Betriebssystems Haiku skizzierte. Die mittlerweile in der dritten Alphaversion verfügbare Entwicklung wird sukzessive erweitert und nähert sich nun allmählich einer stabilen Version.
haiku-os.org
Mediaplayer unter Haiku
Haiku ist ein Open-Source-Projekt, das sich der Entwicklung eines neuen, von BeOS inspirierten Betriebssystems verschrieben hat. Das primäre Ziel des ursprünglich als OpenBeOS entwickelten Projektes liegt darin, die Funktionalität der letzten freigegebenen Version komplett zu implementieren und das System vollständig zum Original kompatibel zu halten. Damit soll Anwendern die Möglichkeit gegeben werden, ältere BeOS-Programme auch unter Haiku starten zu können. Die Basis von Haiku setzt auf den Kernel des NewOS-Projektes auf, einer kompletten Neuentwicklung des BeOS-Kernels.
Das quelloffene Betriebssystem steht unter den Bedingungen der MIT/X11-Lizenz und wurde in C++ realisiert. Haiku wurde modular aufgebaut und wird von einer Reihe freiwilliger Entwickler vorangetrieben. Durch die offenen APIs widmen sich verschiedene Entwickler verschiedenen Bereichen des Systems, etwa dem Kernel, dem Be File System (BFS) oder der Applikationsebene.
Nach der
initialen Gründung Ende August 2001 stellte das Team am 29. April 2002 eine erste Version des neuen Betriebssystems vor. Die app_server prototype 5 genannte Version war erstmals imstande, Fenster darzustellen. Im Laufe der Entwicklung gab die Gemeinschaft noch weitere Meilensteine des Systems zur Nutzung frei. Zu den wichtigsten gehörten unter anderem der im April 2008 freigegebene Schnappschuss, der es ermöglichte, Haiku direkt aus einem laufenden System zu erstellen. Anfang 2009 wurde erstmals
GCC 4 auf Haiku portiert, gefolgt im Juli 2009 von einer Portierung des FreeBSD-WLAN-Stacks, der es Haiku-Nutzern ermöglichen soll, WLAN-Verbindungen herzustellen.
haiku-os.org
Die Grafikapplikation WonderBrush
Mit der ersten Alphaversion erschien Ende 2009 eine Version des Systems, die dediziert an Tester und nicht mehr nur an Entwickler gerichtet war. Nur acht Monate später folgte die zweite Alphaversion, gefolgt von einer
dritten Mitte Juni dieses Jahres. Zu den Highlights gehörten unter anderem eine Erweiterung der unterstützten Hardware, verbesserte Unterstützung für die Dateisysteme btrfs, exFAT, ext2, ext3, ext4, NTFS, UDF, Einbindung von Gutenprint und eine Überarbeitung des MDR (Mail Daemon Replacement), der teilweise noch einmal neu geschrieben wurde. Der Window-Manager erhielt neue Kontrollelemente. Unter anderem implementierte er StackAndTile.
Doch auch zehn Jahre nach der Gründung ist Haiku noch nicht fertig. Wie das Team auf der Seite des Projektes schreibt, war die Einschätzung, dass Haiku binnen weniger Jahre fertiggestellt werden könne, falsch. Genauso falsch war aber auch die Ansicht anderer, dass das Projekt bald verschwinden werde. Haiku ist laut Aussage der Entwickler durchaus vital und hat der Allgemeinheit mit der Freigabe der letzten Alphaversion gezeigt, was die stabile Version mit sich bringen wird.