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Do, 22. September 2011, 16:32

Software::Desktop::KDE

Nepomuk-Entwickler ruft zu Spenden auf

Sebastian Trüg, einst bei Mandriva beschäftigter KDE-Entwickler, sammelt Spenden, um Nepomuk in KDE weiterhin seine ganze Arbeitszeit widmen zu können.

Nepomuk-Filter in Dolphin

kde.org

Nepomuk-Filter in Dolphin

Sebastian Trüg wurde als Autor von K3B bekannt, einem Brennprogramm, das es seit 1998 gibt. Ab 2006 arbeitete er für Mandriva, wo er zum Hauptentwickler von der Nepomuk-Implementierung von KDE wurde. Nepomuk war ein EU-Projekt zur Entwicklung eines semantischen Desktops. Es entstanden mehrere unabhängige Implementierungen von Nepomuk, zwei in Java, die kaum mehr oder gar nicht gepflegt werden, eine proprietäre sowie eine für KDE, die unter der Federführung von Mandriva entstand.

Bis heute wendet Trüg fast seine gesamte Arbeitszeit für Nepomuk auf und ist wohl der einzige Entwickler, der Nepomuk vollständig überblickt. Es gibt nur ein Problem bei der Sache: Trüg wurde wegen der finanziellen Schwierigkeiten von Mandriva entlassen und lebt momentan wohl nur von seinen Ersparnissen.

Nepomuk kann Backups erstellen

kde.org

Nepomuk kann Backups erstellen

Um Nepomuk wie bisher weiterentwickeln zu können, hat Trüg daher eine Spendenkampagne gestartet. Die Kampagne wird von maßgeblichen KDE-Entwicklern unterstützt. Alle, die Trüg fördern wollen, können dies über Paypal oder andere Methoden tun. Aktuell sind über 1200 Euro zusammengekommen, was nicht lange reichen wird, aber immerhin ein Anfang ist. Trüg gibt in seinen Blog die Fortschritte von Nepomuk bekannt und hat darüber hinaus versprochen, die veraltete Webseite nepomuk.kde.org zu verbessern.

Nepomuk hat nicht nur für Trüg, sondern auch für seine Unterstützer eine glänzende Zukunft. Es wird standardmäßig mit KDE mitgeliefert, aber für viele Benutzer ist es noch nicht wirklich reif für den alltäglichen Einsatz. Das geben auch Trüg und andere Projektmitglieder mehr oder weniger offen zu, für Trüg sind es aber überwiegend Kleinigkeiten, die den breiten Einsatz noch aufhalten. Aus diesem Grund hat Trüg beschlossen, sich im nächsten halben Jahr überwiegend dem Beheben der bekannten Fehler und Einschränkungen zu widmen. Als erstes Resultat konnte Trüg mittlerweile das Schließen von 106 Fehlermeldungen, davon 96 Duplikaten, verkünden. In erster Linie sollen Abstürze verhindert werden, doch auf dem Plan stehen auch die Verringerung der Startzeit von Nepomuk, Beheben von Problemen mit der Indizierungs-Bibliothek Strigi, die das korrekte Indizieren aller Dateien verhindern, und korrekte Anzeige der Suchergebnisse in Dolphin.

Darüber hinaus hat Trüg noch umfangreiche Pläne für Nepomuk, die jetzt aber erst einmal warten müssen, bis Stabilität und Leistung des Systems entscheidend verbessert sind.

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