Unternehmen
Google nennt Microsoft-Lizenzforderungen Erpressung
Angesichts der wachsenden Zahl von Unternehmen, die für den Einsatz von Android Patentlizenzen von Microsoft erwerben, hat Google das Vorgehen von Microsoft öffentlich scharf kritisiert.
Samsung
Ein Android-Smartphone: Samsung Galaxy S2
Das von Google initiierte Android ist in den USA bereits
Marktführer unter den Smartphone-Betriebssystemen, während das Microsoft-System Windows Phone 7 sich schnell als Rohrkrepierer herausstellte. Doch Microsoft behauptete schnell, als sich der Erfolg von Android abzuzeichnen begann, dass Hersteller, die Android einsetzen, für mehrere in den USA angemeldete Patente Lizenzen zu zahlen hätten. In der Folge schlossen mehrere Firmen Abkommen mit Microsoft oder wurden
verklagt. Wie es in solchen Lizenzverhandlungen zugeht,
beschrieb der US-Buchhändler Barnes & Noble ausführlich.
Zwar werden die Patente, die Microsoft heranzieht, selten publik, klar ist aber, dass es sich immer um Trivialitäten handelt, für die nur dank des mangelhaften Patentsystems der USA ein Patent erteilt wurde. Vor kurzem hatten zwei weitere Unternehmen den Forderungen von Microsoft nachgegeben: Samsung unterzeichnete ein gegenseitiges Lizenzierungsabkommen, während Casio Lizenzgebühren zahlt. Aufgrund dieser Entwicklung machte Google möglicherweise zum ersten Mal öffentlich, was es von den Microsoft-Praktiken hält. Microsoft wende immer wieder dieselbe Taktik an, zitiert das Blog TechCrunch den Android-Initiator. Da Microsoft im Smartphone-Markt keinerlei Erfolge erzielen kann, greift es zu juristischen Mitteln, um Profit von den in diesem Sektor erfolgreichen Unternehmen abzupressen und den Fortschritt zu behindern. Google erklärt, seine Android-Partner unterstützen zu wollen. Dies könnte womöglich durch den Kauf von Motorola Mobile geschehen, der allerdings noch nicht endgültig genehmigt ist. Motorola Mobile verfügt über ein großes Patentportfolio, das gegen Microsoft oder zur Abwehr der Microsoft-Bedrohung eingesetzt werden könnte.
Microsoft wird unbeeindruckt von dieser Aussage weitermachen und behauptet im Gegensatz zu Google, dass die Durchsetzung der eigenen Ansprüche gar die Innovation fördere. Nach verschiedenen Aussagen verdient Microsoft an jedem Android-Gerät fünf US-Dollar oder mehr und soll im Geschäftsjahr 2012, das im Juli 2011 begonnen hat, nach vorläufigen Berechnungen 444 Mio. US-Dollar einnehmen. Gemessen am erwarteten Gesamtumsatz von 75 Mrd. US-Dollar ist dies allerdings nur ein geringer Anteil.