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Alles Gute - 15 Jahre KDE
Vor genau 15 Jahren kündigte Matthias Ettrich das Vorhaben an, an die Stelle von zahlreichen Window-Managern und gewachsenen Anwendungen eine einheitliche Desktop-Umgebung zu schaffen.
KDE
Matthias Ettrich mit dem Bundesverdienstkreuz
Als Matthias Ettrich am 14. Oktober 1996 die Arbeit am KDE Desktop
initiierte, konnte er wohl nicht ahnen, dass das Projekt so lange Bestand haben würde. In seiner damaligen Ankündigung legte er seine grundlegenden Ideen dar und forderte interessierte Programmierer zur Mitarbeit auf. Dass er als Basis für die geplante Desktop-Umgebung das Toolkit Qt der Firma Trolltech wählte, das zum damaligen Zeitpunkt keine freie Software war, fand aber bei weitem nicht nur Zustimmung und führte zur Gründung von konkurrierenden Projekten, insbesondere Gnome. Nach einigen Jahren, als sich das Problem mit der Lizenz erledigt hatte, waren die Projekte schon zu weit fortgeschritten, um eine Einstellung auch nur in Erwägung zu ziehen.
KDE
Konqi, das KDE -Maskottchen
Laut Matthias Ettrich waren damals für Linux bereits einige gute freie oder preisgünstige Anwendungen verfügbar. Mit einer einheitliche, gut ausssehenden Desktop-Umgebung würde Linux die Bedürfnisse von fast jedem erfüllen. Die Hoffnung von Ettrich erfüllte sich letztlich nicht, aber das KDE-Projekt wuchs dennoch zu einem der bedeutendsten Projekte der freien Software-Welt heran. KDE 1.0 erschien am 12. Juli 1998. Den ursprünglichen Namen »Kool Desktop Environment«, eine Anlehnung an das von mehreren Unix-Herstellern gemeinsam entwickelte, proprietäre CDE, hatte das Projekt inzwischen durch »K Desktop Environment« ersetzt. Spätestens 1999, als Trolltech die Qt-Bibliothek unter eine freie Lizenz stellte, hielt die Umgebung dann in die meisten Distributionen Einzug.
KDE in der Version 1.0
KDE 2.0
erschien nach längerer Entwicklungszeit am 23. Oktober 2000 und war ein wesentlicher Umbau gegenüber der ersten Version, was auch mit dem Update auf Qt 2 zu begründen war. Schon damals war KDE ein großes Thema auf Pro-Linux. Das nächste größere KDE-Update auf Version 3.0 wurde am 3. April 2002
vollzogen. Da dabei auf größere Umwälzungen verzichtet werden konnte, zeigte sich das Projekt nun wesentlich ausgereifter. Die letzte Version von KDE 3 wurde 2008 als KDE 3.5.12
veröffentlicht, nachdem bereits
KDE 4.1 erschienen war. Die frühen Versionen von KDE 4 wurden von vielen Benutzern nicht akzeptiert, da ganz neue, aber noch nicht ausgereifte Konzepte eingebunden wurden und dafür andere, mitunter wichtige Funktionen verschwunden waren. Zudem war der Desktop unstabil und viele populäre Anwendungen noch nicht portiert. Mit
KDE 4.2 begann sich die Situation zu entspannen.
Vor knapp zwei Jahren wurde dann aus KDE die KDE Software Compilation (KDE SC), was verdeutlichen soll, dass die Software aus Bibliotheken (KDE-Plattform), dem Plasma-Desktop mit mehreren Varianten, die als Workspaces bezeichnet werden, und den Anwendungen besteht. Die Zukunft von KDE sieht weiterhin rosig aus. Gerade erst wurde eine neue Variante des Desktops für kleine Mobilgeräte, Plasma Active One, vorgestellt, womit KDE erstmals auf Smartphones, Set-Top-Boxen Fernsehgeräten und Fahrzeug-Unterhaltungssystemen zum Einsatz kommen könnte. Die Plattform soll weiter modularisiert und für die kommende Version 5 der Qt-Bibliothek fit gemacht werden. Es wird aber wohl in absehbarer Zeit kein KDE 5 geben und die Plattform soll kompatibel mit den Anwendungen bleiben.