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Di, 8. November 2011, 11:32

Software::Kernel

Linux-Kernel 3.2 tritt in die Testphase ein

Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 3.2-rc1 als erste Testversion für Linux 3.2 freigegeben. Der Kernel optimiert das Zurückschreiben von Daten auf die Festplatten und unterstützt nun die Hexagon-Architektur.

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Linux Foundation

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Wie sich angesichts der längeren Testzeit von Linux 3.1, die durch den Einbruch und die Wiederherstellung von kernel.org bedingt war, bereits abzeichnete, ist die erste Testversion von Linux 3.2 die mit den meisten Änderungen seit einiger Zeit. Der Patch ist doppelt so groß wie die Patches zuvor, was allerdings nicht allein an der Zahl der Änderungen liegt, sondern auch an größeren Reorganisationen im Quellcode. Solche Umbenennungen und Verschiebungen von Dateien werden von dem traditionellen Patch-Werkzeug nicht effizient gehandhabt. Daher stellt Linus Torvalds in seiner Ankündigung von Linux 3.2-rc1 die Frage, ob diese Patches überhaupt noch benötigt werden. Da der Patch ein Drittel der Größe des gesamten Kernel-Archivs hat, jeweils nach der Kompression, ist es für ihn den Aufwand nicht mehr wert. Es wäre möglich, stattdessen »git rename«-Patches zu verwenden, die dann aber nicht mehr mit »patch«, sondern nur mit »git apply« genutzt werden können.

Von den über 10.000 Änderungen der ersten Testversion betreffen drei Viertel die Treiber, selbst nach Abzug der reinen Umbenennungen. Objektspeichergeräte erhielten eine eigene RAID5-Implementierung. Es ist die dritte RAID5-Implementierung im Kernel, und eine vierte wird in btrfs wohl bald folgen. Hier ist künftig eine Konsolidierung angebracht. Neu ist auch das Extended Verification Module-Subsystem, das unter Verwendung des Trusted Platform Modules (TPM) ein System vor ungewollten Offline-Veränderungen von Dateien schützen kann.

Der Kernel unterstützt nun die Hexagon-Architektur von Qualcomm, die eine Familie von digitalen Signalprozessoren umfasst. Der TCP-Stack wurde um proportionale Ratenreduktion erweitert, was nach Netzwerkproblemen eine schnellere Rückkehr zur maximalen Transferrate ermöglichen soll. Die Blockgerätetreiber erhielten Unterstützung für persistente Alias-Namen. Der CFS Bandwidth Controller kann die CPU-Anteile einer Gruppe von Prozessen regulieren.

Änderungen in der Writeback-Implementierung in der virtuellen Speicherverwaltung sollten sich für alle Benutzer in einer besseren Gesamtleistung bemerkbar machen, wenn viele Daten auf die Festplatte geschrieben werden müssen. Die zahlreichen weiteren Änderungen sind im ausführlichen Änderungslog zu finden. Kernel, Patch- und Änderungslog-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

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