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Mi, 4. Januar 2012, 08:52

Software::Desktop::Gnome

Cinnamon nimmt Formen an

Cinnamon, eine Abspaltung der Gnome-Shell durch die Linux-Distribution Linux Mint, wurde in Version 1.1.3 freigegeben. Projektleiter Clement Lefebvre erläuterte Motivation, Gegenwart und Zukunft des Projektes.

Theme-Suche in Cinnamon

Clement Lefebvre

Theme-Suche in Cinnamon

Da Linux Mint mit der Richtung, die die Gnome-Shell eingeschlagen hatte, nicht einverstanden war, hatte das Projekt kurz vor Weihnachten 2011 Cinnamon angekündigt, eine Abspaltung der Gnome-Shell, die das alte Verhalten von Gnome 2 weitgehend wieder herstellen soll. Insbesondere gibt es in Cinnamon wieder das Panel und herkömmliche Menüs. Zudem flossen Teile der Mint-Eigenentwicklungen wie das mintMenu und eigene Starter ein.

Linux-Mint-Gründer Clement Lefebvre gab nun eine Übersicht über Cinnamon und erläuterte die Motivation des von ihm gegründeten Projektes. In Linux Mint 11 lieferte die Distribution Ende Mai 2011 noch ein letztes Mal Gnome 2, doch da Gnome 2 nicht mehr gewartet wird und zunehmend veraltet, war das keine Option mehr für Linux Mint 12. Dieses setzte Ende November 2011 auf Gnome 3.2 und eigene Mint Gnome Shell Extensions (MGSE), die als Vorläufer von Cinnamon gelten können. Außerdem lieferte Linux Mint 12 den Gnome-2-Fork Mate mit. Mate, an dem Lefebvre als Release-Manager beteiligt ist, ist nach seiner Ansicht aber noch nicht einsatzbereit, auch wenn es täglich Fortschritte mache. Aber letztlich will Mate nur Gnome 2 auf GTK+ 3 portieren und ist damit für Linux Mint nicht die ideale Option. Es wird aber weiterhin unterstützt.

Fenster-Übersicht in Cinnamon

Clement Lefebvre

Fenster-Übersicht in Cinnamon

Der Vorteil von Cinnamon ist, dass es komplett auf Gnome 3 beruht und damit technologisch auf dem neuesten Stand ist. Es verwendet den Window-Manager Mutter und ist nicht auf Linux Mint beschränkt, sondern bereits für Ubuntu 11.10, Fedora 16, OpenSUSE 12.1 und Arch Linux erhältlich. Auch die Linux Mint Debian Edition wird es enthalten, sobald Gnome 3.2 in Debian Testing aufgenommen ist.

Die Motivation für Cinnamon war die massive Kritik vor allem an der Umständlichkeit der Bedienung der Gnome Shell. Mit dem Erscheinen von Gnome 3.2 wurde die Kritik allerdings deutlich leiser. Die Gemeinschaft hatte sich mittlerweile selbst geholfen und zahlreiche Erweiterungen für die Gnome-Shell entwickelt, die darunter solche, die die Bedienung optimieren oder das alte Verhalten von Gnome 2 wieder herstellen. Seit Anfang Dezember werden geprüfte Erweiterungen auch offiziell von Gnome angeboten.

Linux Mint 12 mit Cinnamon-Panel

Clement Lefebvre

Linux Mint 12 mit Cinnamon-Panel

Cinnamon, das jetzt in Version 1.1.3 vorliegt, bringt einige der früheren mintMenu-Funktionen und eine Reihe von Konfigurations-Optionen. Mit dem an mintMenu angelehnten Menü kann man Anwendungen zu seinen Favoriten hinzufügen oder auf den Desktop oder ins Panel legen.

Weitere Eigenschaften von Cinnamon sind das Panel am unteren Bildschirmrand, das automatisch ausgeblendet werden kann, eine Fensterliste, ein Button zum Ausblenden aller Fenster (»Desktop anzeigen«), Icons in der Systemleiste, alle Funktionen der Mint Gnome Shell Extensions, eigene Starter im Panel und ein Sound-Applet, um die Audio-Ausgabe zu steuern.

Die weitere Entwicklung von Cinnamon soll Themes, Erweiterungen und ein Kontrollzentrum umfassen. Letzteres hat Priorität für Version 1.1.4. Neben vielen anderen Dingen wird es auch erlauben, die Platzierung des Panels zu definieren.

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Kommentare (Insgesamt: 74 || Alle anzeigen )
Re[5]: Gnome3 und Desktop (Ein Gnome_Shell_Fan, Di, 17. Januar 2012)
Re[7]: Pete (Ein Gnome_Shell_Fan, Di, 17. Januar 2012)
Re[4]: Alles Gute, Cinnamon (freddy, So, 15. Januar 2012)
Re[4]: Gnome3 und Desktop (Ursache, Mo, 9. Januar 2012)
Re[8]: Gnome3 und Desktop (Erkenner der nicht schlauen, Mo, 9. Januar 2012)
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