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Di, 7. Februar 2012, 14:36

Software::Kernel

Neue Kernel-Versionen korrigieren BIOS-Probleme

Mit der Freigabe der Kernel-Versionen 3.0.20 und 3.2.5 korrigieren die Entwickler des Kernels die in der Vergangenheit für Schlagzeilen sorgenden Stromsparprobleme in Verbindung mit ASPM (Active State Power Management).

Der PCI-Express-Bus verfügt über ein »Active State Power Management« (ASPM), um den teils hohen Energiebedarf der Geräte zu regulieren. ASPM kann ein- und ausgeschaltet werden. Das BIOS sollte Auskunft darüber geben, ob das System ASPM unterstützt. Falls die Auskunft »nein« lautet, ruft der Kernel keine ASPM-Funktionen auf - so war es jedenfalls früher. Doch es stellte sich heraus, dass das BIOS manchmal trotz dieser Auskunft ASPM für manche Geräte aktivierte, was unter Linux zu Hängern beim Booten führte. Matthew Garrett hatte daher dafür gesorgt, dass ASPM explizit abgeschaltet wird, wenn es laut BIOS nicht unterstützt wird. Dass in diesem Fall die PCI-Express-Geräte mehr Energie verbrauchen, ist eine logische Folge und sorgte im letzten Jahr für Schlagzeilen.

Nachdem vor ein paar Wochen das Problem im Hauptentwicklungszweig von Linux korrigiert wurde, ziehen nun auch die aktuelle Version des Kernels 3.2 und der Longterm-Kernel 3.0 nach. Einfach war die Behebung des Problems allerdings nicht. Denn schaltet man ASPM ein, wo immer es möglich ist, muss man mit Problemen aufgrund nicht funktionierender Hardware rechnen. Der umgekehrte Weg, ASPM nur für Hardware einzuschalten, von der man weiß, dass sie funktioniert, scheint sicherer, sorgt aber zunächst für höheren Energieverbrauch.

Garrett schrieb den Code zur ASPM-Abschaltung deshalb um. Konkret werden im Falle der Initialisierung von PCIe-Geräten die Zustände der Geräte nicht mehr nach der Meldung des BIOS gelöscht, sondern so lange beibehalten, bis die Plattform per _OSC dem Betriebssystem seine Bereitschaft mitteilt. Erst dann überprüft Linux die eigentlichen Funktionen der Handware und schaltet, sofern nicht explizit verlangt, ASPM ab. Damit verhält sich nun der Kernel konform zu Windows, das laut aussage von Garrett die Initialisierung besser handhabt. Zwar gebe es bei dem Vorgang immer noch keine Garantie, dass die Erkennung tadellos funktioniert, denn eine offizielle Dokumentation gibt es nicht, doch erscheint dem Entwickler das Vorgehen logischer und vor allem sicherer.

Laut Aussage von Garrett führt die Änderung zu einem geringeren Stromverbrauch der Systeme. Vor allem auf mobilen Plattformen macht sie sich sofort bemerkbar und verlängert die Laufzeit des Akkus erheblich. So soll beispielsweise der Stromverbrauch auf einem Thinkpad X220 um 5W gefallen sein. Auf anderen Geräten können die Beobachtungen variieren. Auf anderen wiederum kann sie immer noch zu keiner Verbesserung führen. In diesem Fall muss dem Kernel dediziert mitgeteilt werden, ob ein bestimmtes Gerät Stromsparfunktionen unterstützt oder nicht.

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Kommentare (Insgesamt: 12 || Alle anzeigen )
Re: Handware ist ne tolle Sache (Berliner Optimist, Fr, 10. Februar 2012)
Re[5]: Kann ich nur teilweise bestätigen (foobar, Do, 9. Februar 2012)
Re[4]: Kann ich nur teilweise bestätigen (Strahlex, Do, 9. Februar 2012)
Re[4]: Kann ich nur teilweise bestätigen (foobar, Mi, 8. Februar 2012)
Re[3]: Kann ich nur teilweise bestätigen (foobar, Mi, 8. Februar 2012)
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