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Di, 14. Februar 2012, 15:30

Software::Distributionen::Debian

Der Wert von Debian 7.0

Der freie Softwareentwickler James Bromberger hat den Wert der in Debian 7.0 enthaltenen Software auf 14,4 Milliarden Euro beziffert. Diese Zahl gibt an, was heute die Entwicklung der Distribution von Grund auf kosten würde.

Programmiersprachen in Debian 7.0

James Bromberger

Programmiersprachen in Debian 7.0

James Bromberger, nebenbei Präsident der Perth Linux User Group, ging bei der Statistik ähnlich vor wie die Linux Foundation [a 13365]im Jahr 2008. Während die Foundation aber das damals aktuelle Fedora 9 analysierte, zog Bromberger die kommende Version 7.0 »Wheezy« von Debian heran, die noch in Entwicklung ist. Im Vergleich zu Fedora 9 mit 5547 Paketen und 204 Millionen Codezeilen ist Debian Wheezy mit 17141 Paketen und 419 Millionen Codezeilen mehrfach größer.

Bromberger berechnete mit einer Variante des COnstructive COst MOdels (COCOMO), was deren Entwicklung in heutigen Preisen in einer kommerziellen Softwareentwicklung kosten würde, wenn man bei Null anfangen müsste. Die Daten gewann Bromberger mit dem Programm sloccount, das die Zahl der Quellcode-Zeilen ohne Leerzeilen und Kommentare recht genau erfasst. Für das COCOMO-Modell ist die Zahl der Zeilen alleine ausreichend, um die Entwicklungszeit zu berechnen. Aus dieser kann man mit dem Durchschnittsgehalt eines Entwicklers von 72.533 US-Dollar im Jahr die Entwicklung zu umgerechnet 14,4 Milliarden Euro berechnen.

Neben den Gehaltskosten fallen auch Neben- und Infrastrukturkosten an, die einer Multiplikation mit 2,4 entsprechen. Es ist unklar, ob Bromberger wie die Linux Foundation diesen Faktor berechnet hat. Andererseits sind in anderen Ländern der Welt andere Gehaltskosten anzusetzen. Dazu kommen viele weitere Ungenauigkeiten in der gesamten Rechnung, so dass das Ergebnis in jedem Fall nur eine grobe Schätzung sein kann.

Die Zählung ermittelte auch die Verteilung der verwendeten Programmiersprachen. Insgesamt 31 Sprachen kommen in Wheezy zum Einsatz, wobei ANSI C mit 40% dominiert. C++ folgt mit 20%, auf Java an dritter Position entfallen 8%.

Debian wurde auch von anderen schon analysiert. Aktuellere Analysen auf Basis von Ohcount fanden nach Ansicht von Bromberger deutlich zu wenig Codezeilen. Frühere Analysen ergaben für Debian 2.2 im Jahr 2003 55 Mio. Codezeilen und für Debian 4.0 im Jahr 2007 schon 218 Mio. Zeilen.

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