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Mi, 14. März 2012, 08:00

Software::Distributionen::BSD::NetBSD

NetBSD 6.0 Beta

Die Entwickler des freien Unix-Systems NetBSD haben die erste Betaversion von NetBSD 6.0 veröffentlicht. Das System unterstützt nun viel mehr Hardware und bringt zahlreiche weitere Neuerungen.

NetBSD

Fast 16 Monate nach der Freigabe von NetBSD 5.1 ist nun der Nachfolger NetBSD 6.0 funktionell fast vollständig und steht zum Testen bereit. Die Entwickler haben zu diesem Zweck Binärpakete und Bootmedien für einen großen Teil der unterstützten Systeme generiert.

Zu den zahlreichen Änderungen gegenüber NetBSD 5.1 zählt laut der Ankündigung die Umstellung von time_t auf 64 Bit. Syslog wurde verbessert und unterstützt nun TCP neben UDP, Verschlüsselung und ein Protokoll-API. Die ladbaren Kernel-Module wurden entfernt und durch das neue Modul-Framework ersetzt. Die Bootloader für x86 (32 und 64 Bit) unterstützen das Laden der neuen Module beim Booten.

Statt dem GPL-lizenzierten GnuPG gibt es nun ein BSD-lizenziertes NetPGP. Ein logischer Volume-Manager (LVM) wurde eingeführt. Er verwendet libdevmapper von Linux und die von Linux bekannten LVM-Werkzeuge. Lediglich der Kernel-Treiber wurde neu geschrieben.

Läuft NetBSD als Gast unter Xen, können nun auch mehrere Prozessoren genutzt werden. Die Linux-Kompatibilitätsschicht wurde weiter verbessert, so dass Linux-Programme besser laufen. Das Journal im Dateisystem FFS wurde auf WAPBL umgestellt. Ferner kann ein FFS in der Größe geändert werden, und das Quota-Subsystem wurde neu geschrieben. Das RAID-Subsystem verfügt jetzt über Parity Maps, die das Wiederherstellen der Integrität nach einem unsauberen Beenden stark beschleunigen.

Ein neuer Paketfilter, der NetBSD Packet Filter NPF, wurde hinzugefügt. Er soll schneller als der alte Paketfilter sein und auf viele Prozessoren skalieren, ist aber noch nicht fertig. Neue Subsysteme behandeln Flash-Geräte und ihre Controller. Zudem wurde auch ein neues Dateisystem CHFS speziell für Flash-Speicher entwickelt.

Die Software des Basissystems wurde aktualisiert, beispielsweise mit einem aktuellen X.org und GCC 4.5.3. Sqlite wurde neu aufgenommen. Fast der ganze Ports-Baum kann mit dem Compiler Clang anstelle von GCC compiliert werden. Weitere neue Funktionen sind Thread Local Storage (TLS), ein Framework für Digitalfernsehen, ein neuer Profiler, Laden von CPU-Microcode und Unterstützung des Trusted Platform Modules (TPM).

Die Hardware-Unterstützung wurde stark erweitert. Es werden jetzt 64-Bit-MIPS-Prozessoren unterstützt und die neue Architektur eMIPS kam hinzu. Die Unterstützung für 64-Bit-SPARC-Prozessoren wurde ausgedehnt. Ferner wurden zahlreiche neue Treiber hinzugefügt und bestehende erweitert. Alle Änderungen kann man im Detail im Änderungslog finden.

Die Testversion steht auf dem Server des Projektes zum Download bereit.

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