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Mo, 2. April 2012, 11:31

Software::Kernel

Linux-Kernel 3.4 tritt in die Testphase ein

Linux-Initiator Linus Torvalds hat die Kernel-Version 3.4-rc1 als erste Testversion für Linux 3.4 freigegeben.

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Linux Foundation

Linus Torvalds, Initiator des Linux-Kernels

Die Weiterentwicklung von Linux geht mit unverminderter Geschwindigkeit voran. Wie Linus Torvalds in seiner Ankündigung von Linux 3.4-rc1 mitteilte, hat zahlreiche Änderungen integriert, vier Patches aber zurückgestellt, um weiteres Feedback abzuwarten. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden diese Patches aber noch integriert. Es handelt sich dabei um eine neues Framework für HSI (High Speed Synchronous Serial Interface), eine neue Implementierung des Dateisystems pohmelfs, Unterstützung für DMA-Puffer im DRM-Subsystem und ein DMA-Mapping-Framework.

Im letzten Moment wurde eine bedeutsame Änderung in den Kernel eingebracht: Die Unterstützung für das x32-ABI, das im September 2011 erstmals vorgestellt wurde. Es handelt sich dabei um eine Schnittstelle für 32-Bit-Programme auf 64-Bit-Rechnern. Programme, die mit dem 32-Bit-Adressraum auskommen, sollten von den Vorteilen der 64-Bit-Prozessoren profitieren, dabei aber kompakteren Code verwenden und dadurch in den meisten Fällen etwas schneller sein als die bisherigen x86-ABIs in 32 und 64 Bit. Eine vollständige Entwicklungsumgebung dafür steht bereits zur Verfügung. Das neue ABI dürfte in erster Linie für die Entwickler von Software für massiv parallele Rechner interessant sein, wo jedes Prozent mehr Leistung wichtig ist.

Der freie Treiber für Nvidia-Grafikchips Nouveau wird von Linux 3.4 an zu den offiziellen Treibern des Kernels gehören. Er wurde vom Staging-Bereich in den normalen Treiber-Baum verschoben. Zudem wurde Unterstützung für das Setzen der Grafikmodi bei den brandneuen Chips der Kepler-Serie implementiert.

Weitere Änderungen betrafen das Programm perf, das nun in der Lage ist, Leistungsdaten nur von Prozessen mit einer angegebenen User-ID zu sammeln, und das zugrundeliegende perf-Subsystem, das nun ermitteln kann, wie oft ein bedingter Sprung tatsächlich ausgeführt wurde und wie oft nicht. Das komprimierte Cache-System zcache, das sich noch im Staging-Bereich befindet, kann jetzt das Krypto-API für die Kompression bemühen. Das Sicherheitsmodul Yama wurde integriert. Das Dateisystem qnx6fs wird nun unterstützt, allerdings nur lesend.

Die Microblaze-Architektur erhielt Unterstützung für High Memory. Die Konsolidierung des Codes in der ARM-Architektur wurde fortgesetzt. Quer durch den gesamten Kernel wurden die Header-Dateien aufgeräumt, was in der Eliminierung von asm/system.h kulminierte. Dieses Aufräumen führte allerdings zu zahlreichen Schwierigkeiten beim Zusammenfügen der verschiedenen Patches, worüber sich nicht nur die Betreuer verschiedener Subsysteme, sondern auch Torvalds selbst beklagte. In den nächsten Monaten will er keine solchen Änderungen mehr sehen, schreibt er dazu. Allerdings ist er auch der Ansicht, dass diese Bereinigung sinnvoll war.

Die zahlreichen weiteren Änderungen sind im Änderungslog von Git zu finden. Kernel und Patch-Dateien sind von zahlreichen Spiegelservern von kernel.org herunterzuladen.

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