Software::Systemverwaltung
udev wird Bestandteil von Systemd
Die Geräteverwaltung des Linux-Kernels, udev, wird künftig gemeinsam mit Systemd entwickelt. Udev wird aber auch weiterhin ohne Systemd einsetzbar sein.
Mirko Lindner
Systemd in der Praxis: Oben Systemd; Unten SysVInit
udev ist unter Linux für die Verwaltung von Gerätedateien verantwortlich. Dazu überwacht udev hotplug-Ereignisse, um im Falle eine Änderung weitere Informationen aus sysfs zu entnehmen und unter /dev eine neue Gerätedatei zu erzeugen. Dabei können sowohl die Nomenklatur als auch die Zugriffsberechtigungen mittels spezieller Regeln konfiguriert werden. Im Gegensatz zu devfs, das in den Kernelversionen 2.6 enthalten war, arbeitet udev als Daemon.
Wie nun einer der Hauptentwickler von udev, Kay Sievers, bekannt gab, wird das System künftig ein Bestandteil des neuen Init-Systems Systemd sein. Sievers, der mittlerweile auch bei Systemd aktiv mitarbeitet, hat dazu die Quellen von udev in das systemd-Repositorium importiert. Nach Angaben des Entwicklers soll udev allerdings weiterhin unabhängig von Systemd einsetzbar bleiben. Distributionen, die Systemd nicht verwenden, sollen udev wie bisher auch separat nutzen können.
Als Grund für die Integration gibt Sievers die Funktionsweise der Geräteerkennung und des Init-Systems an. So sei es essentiell wichtig, dass ein modernes Init-System über eine Hotplug-Fähigkeit verfüge, so Sievers. Aus diesem Grund sei es für ihn und die anderen Entwickler auch verständlich, dass ein System wie udev sich nicht als eine »isolierte Logik« verstehen darf, sondern ein integraler Bestandteil des Init-Systems sein muss. Zudem reduziere die Integration den administrativen Aufwand und verhindere die Duplizierung von Quellcode, so Sievers weiter in seiner E-Mail.
Die Integration von udev wird nun auch direkte Auswirkungen auf Systemd haben. Wie der Entwickler schreibt, wird bereits die kommende Version von Systemd an die Versionierung von udev angelehnt werden. Die Resonanz auf die Änderung fiel bei den Entwicklern relativ verhalten aus. Der von Poettering befürchtete Flamewar blieb aus. Greg Kroah-Hartman, einer der Initiatoren von udev, begrüßte die Zusammenlegung und bezeichnete den Zusammenschluss als sinnvoll.